Habe ich zuviel Kram?? | Ausmisten 2024

Freitag, 2. Februar 2024

Obwohl wir bereits seit einem guten Jahre relativ 'professionnell' aussortieren, lachen mich Videos mit Titeln wie "15 Signs You Own Too Much Stuff.." immer noch an: folgender Auflistung des Minimalismus-Papstes Gabe Bult sah ich aber deswegen sehr ruhig entgegen



nur um am Ende seiner Videoanalyse festzustellen: ja, anscheinend habe ich NACH WIE VOR zuviel 'stuff' (gibt es ein besseres Wort dafür? Ich finde nicht). 


SIGNS YOU HAVE TOO MUCH STUFF


if being in your house makes you stressed and you think you might have too much stuff, you probably do. So... it's time to get rid of some crap 

✅ Deine Sachen/dein Wohnumfeld stresst dich 

✅ Du magst keinen (unangekündigten) Besuch, weil Du vorher lange aufräumen müßtest 

❎ Dinge gehen permanent im Chaos verloren/Du musst ewig nach allem suchen 

❎ es gibt kein Fitzelchen freie Oberfläche/alles wird als Ablageort mißbraucht 

✅ Du reservierst immer einen ganzen Tag (z.B. am Wochenende), um komplett klar Schiff zu machen

✅analog zu: die 17min-Regel - Du könntest nicht in einer festgelegten, sehr knapp bemessenen Zeitspanne komplett Ordnung schaffen (z.B. in 15min vorm Schlafengehen) 

❎ Du gehörst zu den Menschen, die ihre Garage nicht für ihr Auto nutzen können, weil es nicht mehr reinpassen würde 

❎ Du weißt nicht, was sich unterm Deinem Bett befindet (=wilder Ablageort für allen möglichen Kram) 

✅ Dein Kleiderschrank quillt über, es gibt keinen Platz für neue Sachen 

✅ Du hast eine Kreditkarte, weil Du nicht aufhören kannst, immer mehr anzuschaffen, obwohl Dein Budget längst erschöpft ist 

✅ Du hast eine Riesen-Auswahl an allem und für jede Gelegenheit (1001 Optionen) 

✅ Du hast kein Ordnungssystem (wie z.B. ein Teil neu, dafür kommt 1 Teil weg, etc.) 


Halten wir mal fest: bei 8 seiner Punkte muss ich leider mit JA  antworten und nur 4 bleiben unangekreuzt. Wurgs.

Nun gut; da ich mich aber nicht in Richtung eines minimalistischen Eisköniginnen-Palasts entwickeln möchte, bleibt mir nur

  • nicht noch mehr anzuschaffen
  • das, was ich habe, besser zu organisieren
  • und tatsächlich weiterhin Überflüssiges und Müll auszusortieren, um anderes an dessen Stelle lagern zu können




AUSMISTEN LEICHT GEMACHT

 

I can DO this in SOME WAY, even when I don't feel like it. This takes the focus off being perfect and puts it on making progress. 

So, und wie geht das nun mit dem Ausmisten und dem Leben, in dem weniger mehr ist?? Den besten Tipp, den ich seit langem dazu gehört habe, war der von KristiDoingThings in ihrem Video "I only changed 1 thing and now I'm unstoppable". Sie erklärt: "So oft setzen wir uns here Ziele und haben dann Mühe, diese zu erreichen, weil darunter oft diese Einstellung von alles oder nichts liegt. Wir wollen dann viele große, umfassende und drastische Änderungen auf einmal vornehmen und setzen uns selbst unter Druck, jeden folgenden Tag perfekt darin zu sein und an gleich tausend neuen Gewohnheiten und Routinen, von denen wir glauben, dass sie nötig sind, um unsere Ziele zu erreichen, festZUhalten.. und lassen wir darin auch nur 1x nach, haben wir gleich das Gefühl, versagt zu haben und denken, noch einmal ganz von vorne anfangen zu müßen. Dazu haben wir aber keine Lust, weil es uns zu viel abverlangt und dann wir sind völlig aus der Spur und lassen es ganz sein."
Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen ist es nötig, sich nicht auf Perfektion zu konzentrieren, sondern kleine Fortschritte und das Handeln an sich zu priorisieren: 

Just show up! It is not about being perfect, it is about prioritizing progress and prioritizing doing SOMETHING


Ganz konkret illustriert in diesen Nebenbei-Techniken, auch genannt: Ausmisten leicht gemacht


1. klein anfangen

  • 10min ausmisten oder
  • 1 kleinen Bereich auswählen (z.B. 1 Schublade)
statt überwältigende Projekte wie 'ich möchte die Küche ausmisten' anzugehen. Mehr geht immer, aber gerade zu Anfang gilt "weniger ist mehr" und "etwas ist besser als nichts". 


2. es sich bequem machen

Oft hängt der meiste überflüssige Kram an genau den Orten rum, die wir besonders unattraktiv oder ungemütlich finden (wie Keller oder Dachboden), also: hol ihn von dort runter oder nimm die Kiste mit hoch und setz dich gemütlich damit ins Warme, mach dir ein schönes Getränk dazu, iss Schokolade oder hör Musik dabei. Ja, das klingt nach Bestechung und ist es auch: auf das du diese unangenehme Tätigkeit so angenehm wie möglich findest!


3. spenden statt verkaufen

Alles, was schnell und mit einer ausgeglichenen Kosten-Nutzen-Rechnung (zwischen Zeitaufwand und Reinerlös) verkauft werden kann, kann verkauft werden. Wenn es sich aber NICHT um sehr Wertvolles handelt oder aber Du NICHT mal weißt, WO Du das ganze losschlagen könntest (wie z.B. beim second hand-Shop oder Trödelladen um die Ecke), dann spende es lieber, denn auch die Recherche nach Verkaufsplattformen und einem möglichen Käufer + dem ungewissen Erlös aus dem Verkauf kosten etwas, nämlich Zeit und Nerven.
→ Extra-Tipp: das kann dabei helfen, von vorneherein weniger zu kaufen, wenn Du Dich beim Anblick des jeweiligen Teils immer fragen musst "und was ist, wenn ich es wieder verkaufen muss?". Frag Dich also lieber gleich "kann ich es mir leisten, es am Ende wegzuwerfen oder zu spenden?", denn wenn die Antwort darauf 'nein' ist, dann fällt es Dir vielleicht leichter, es doch im Laden liegen zu lassen.


4. stell einen Behälter auf für alles, was die Wohnung wieder verlassen soll

Dort hinein kann alles, was entweder weggeworfen, weggebracht (schon gepackte Päckchen zur Post, etc) oder gespendet werden soll. Erledigt werden diese Aufgaben aber erst, wenn dieser voll ist, was den Kopf für anderes freimacht, da das Thema für einen meist innerlich abgehakt ist, sobald der Kram sichtbar aus dem Blickfeld verschwunden ist. Vergessen wird die Aufgabe aber so auch nicht, was heißt: eine klassische win-win-Stuation :)


5. aufschieben

Manchmal denkt man, es wäre nötig, jetzt und auf der Stelle etwas ganz Bestimmtes einzukaufen. Oft aber überlebt man auch, wenn man nochmal drüber schläft.
Das klappt übrigens auch für wirklich Überlebensnotwendiges wie Lebensmittel, denn der Vorratsschrank gibt oft mehr her, als man denkt - und was eigentlich sowie mal dringend verbraten werden sollte. Also: zuerst Reste essen, vielleicht sogar fest eingeplant (z.B. die letzte Woche jedes Monats.)


6. Wartezeiten nutzen

Statt auf dem Handy rumzuscrollen, um Wartezeiten totzuschlagen, kann diese Zeit für 'digital decluttering' genutzt werden, also z.B. um alte Emails und Fotos zu löschen, den Kalender aufzuräumen, sich von Newslettern abzumelden uvm. Wer sich DAS zu Gewohnheit macht, ist wahrscheinlich sehr bald der aufgeräumteste Mensch, der er je war - von innen und außen!


7. hol andere mit ins Boot

bevor der Kahn absäuft. Geteiltes Leid ist schließlich bekanntermaßen halbes Leid, aber - es geht nicht nur um den Motivationsfaktor! Denn Du bist nicht dafür verantwortlich, den Kram anderer aufzuräumen. Wer sich denjenigen schnappt, dem das Zeug eigentlich gehört und ihn um Mithilfe bittet, entlastet nicht nur sich selbst, sondern kann auch dem anderen zu einem schönen Erlebnis verhelfen, indem ihr gemeinsam aufräumt. Und Kinder z.B. profitieren von dieser weitergegebenen Kulturtechnik sehr, weil sie sie später mit in ihre eigenen, selbständigen Leben nehmen können.


8. im Zweifelsfalle.. Ansprüche reduzieren

Und zwar nicht nur beim Anschaffen .. sondern auch beim Ausmisten. Klar ist es wünschenswert, stets den Regeln des Ordnungsschaffens und Ordnungshaltens zu folgen, aber letzten Endes soll das Ganze ja nur zum eigenen Wohlbefinden beitragen - und wenn das durch überhöhte Ansprüche zerstört wird, ist der neue Leitspruch: weniger ist mehr. Und zwar in jeglicher Hinsicht!



***

Ausmisten muss einem wirklich keine Angst einjagen, denn es ist viel weniger 'aussortieren' als viel mehr 'umsortieren'. Ich kann mich sehr mit den Aussagen aus dem Video "7 HUGE Decluttering Lies Keeping You STUCK!" identifizieren, weswegen der Mitarbeiter und ich uns zwar definitiv nochmal mit den oben genannten Punkten (wem ist auch aufgefallen, daß Gabe mit 15 Anhaltspunkten wirbt, dann aber nur 12 serviert?) beschäftigen werden, aber uns im Anschluss dann eher an die praktischen Vorschläge von Abundantly Minimal halten: denn wir wollen in diesem Leben keine Minimalisten mehr werden, sondern einfach nur unsere bestehenden Berge an Überflüssigem abarbeiten, um Platz für all das zu machen, was definitiv bleiben und dann SCHÖN UND ORDENTLICH weggeräumt werden kann.

Und bei euch so? Wie verkramt seid ihr??

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