..denn wir betrachten uns als Anfänger, als absolute, da wir das Thema 'Aufräumen' noch nie wirklich strukturiert und so gut organisiert angegangen sind wie jetzt. Das System, was wir im Moment nutzen, funktioniert aber schon seit Wochen dermaßen gut, daß es mir wert ist, es hier prominent zu dokumentieren. Und selbst wenn das niemandem nutzt, weil alle weiter sind als ich.. so habe ich diese 5 Punkte wenigstens für mich nochmal niedergeschrieben :)
1. Schale für allerlei Kram
Schreibtisch Organizer Holz – Eiche |
Damit haben wir angefangen: pünktlich zum neuen Jahr hatte ich mal wieder einen Anfall von 'ich kapituliere nicht vor dem Kram, sondern stelle mich ihm!' und habe das System mit der Schale eingeführt, eigentlich zuerst nur, weil wir ständig Schlüssel gesucht haben und das ein Ende haben sollte. Der Mitarbeiter hat zwar zuerst das Ende unserer Jugend prophezeit, als ich ihm erzählte, das wir eine 'Schlüsselschale' anschaffen werden, aber dann war er doch ganz angetan vom Ergebnis. Das sieht nämlich so aus, daß mittlerweile einfach alles, was sich sonst immer AUF einer bestimmten Regalablage herumgetrieben hat, mittlerweile IN der Schale befindet. Es ist zwar immer noch chaotisch, aber ich WEIß zumindest, WO sich der Wust aufhält: nämlich IN der Schale, und nirgendwo sonst (wie z.B. HINTER dem Schrank, wohin der Turmbau zu Babel gern abgestürzt ist). Zum Glück bin ich auch von der Idee der 'erwachsenen Schlüsselschale mit 15cm Durchmesser' weggekommen und habe mich für eine bereits in unseren Besitztümern befindliche, RIESIGE Obstschale entschieden, die gefühlt 5l fasst. GENAU DAS BRAUCHEN WIR! Fortan finden sich dort alle kleinen Fahrradschlossschlüssel, Haargummis, Spangen, Klemmen, Gutscheinschnippsel usw. die regelmäßig ausgekippt, sortiert und weggeräumt werden.
➥ TIPP: an den Ort platzieren, an dem sich sonst immer alles stapelt und es zur Regel machen, daß der Bereich drumherum ab jetzt Lava ist!!
Schlüsselschale |
2. Eine CD lang aufräumen
3. Ausmisten: klein anfangen
Aufräumen und Ausmisten gehen Hand in Hand, aber: wie geht man das konkret an? Auch ich habe mich ewig lang an diesem Punkt befunden, an dem ich zwar kognitiv von der Notwendigkeit des Ausmistens und Organisierens überzeugt war, mich aber nie dazu durchringen konnte.
Heute glaube ich zu wissen, wieso: das Einzige, was mich immer von der Umsetzung dieses Projekts abgehalten hat, war, daß ich von der Machbarkeit des Projekts nicht überzeugt war. Heute bin ich aber auch schon zig Schubladen weiter! Und das ist der Trick und der ganze Zauber hinter Parolen wie 'nur 5min ausmisten', denn: wenn ihr diese eine Schublade geschafft habt, dann schafft das Selbstvertrauen für die nächste - und dann geht es immer leichter und leichter und irgendwann fast wie von selbst. Denn dann ist das regelmäßige Ausräumen und Ausmisten zu einer Gewohnheit geworden und ihr zu einer ordentlichen Person. Wie heißt es so schön? Wir sind, was wir immer wieder tun
You are what you repeatedly do
Deswegen ist mein ernstgemeinter Tipp: MIS-TET AUS. Legt los! Fangt am besten mit echtem Müll an, also Sachen, die wirklich nicht mehr INS Haus gehören und die ihr leicht loslassen könnt. Konkret hieße das: wenn ihr z.B. eine Schublade durchgehen wollt auf der Suche nach 'kann weg'-Kandidaten, dann nehmt zuerst nur DIE heraus, bei denen ihr keine Probleme habt, sie wegzuwerfen, weil sie
- kaputt sind
- unnütz sind
- sie nicht mal euch gehören/ihr nicht mal wisst, wie sie dahin gekommen sind
und ihr deswegen keine Gewissensbisse habt, sie wegzuschmeißen. Es fällt nämlich nur dann schwer, loszulassen, wenn es in die Kategorie 'noch gut' und 'könnte ich nochmal gebrauchen' oder 'ich hänge emotional dran' fällt. Müll fällt selten in eine dieser Kategorien, also beginnt eure Reise zu einem ordentlicheren Leben mit dem euphorisierenden Hochgefühl, echten Ausschuss losgeworden zu sein, der niemandem nutzt. Diese Art von Ausmisten tut nur gut und niemandem weh und ist ein guter Einstieg. Ihr könnt später immer wieder jeden Bereich nochmal und nochmal durchsehen, so daß Dinge, bei denen ihr euch anfangs noch nicht sicher seid, auch einfach warten können. Macht euch keinen Druck, weder den ganzen Haushalt noch den kleinen Bereich, an dem ihr dran seid, jetzt sofort und auf der Stelle komplett aufzuräumen und perfekt zu organisieren. Bescheidet euch damit, erstmal nur wegzuwerfen, was nicht dorthin gehört: und wenn es aus einem großen Haufen nur ein Teil ist. Dann könnt ihr die Schublade wieder zu machen, selbst wenn es da drin noch nicht super ordentlich sein sollte, und am nächsten Tag mit der nächsten weitermachen.
➥ TIPP: zu Beginn reicht es, nur den echten Mist auszumisten, nicht aber noch aufzuräumen oder perfekt organisieren zu wollen
4. Sachen einräumen
Was direkt an den vorherigen Punkt anknüpft: wir haben schnell festgestellt, daß wir zunächst einfach nur ausgemistet haben, solange, bis wir erschöpft waren oder keine Lust mehr hatten und uns sagten: 'den anderen Teil der Kiste können wir auch noch ein anderes Mal bearbeiten'. Neu organisiert oder gleich richtig eingeräumt haben wir nach solchen Gewaltmärschen aber nichts mehr, sprich: eine definitive ORDNUNG, die auch so erhalten werden soll, gibt es definitiv noch nicht! Dafür haben wir aber einerseits viele leere Ecken, Schränke, Schubladen oder Regalfächer, die darauf warten, gefüllt zu werden und andererseits so einige Haufen an Sachen, die das große Ausmisten überlebt und wieder eingeräumt werden wollen.. und das tun wir dann auch. Einfach irgendwo rein; wenn der Raum schon stimmt, famos, wenn nicht, finde ich es auch wieder, spätestens bei der zweiten oder dritten Runde Aufräumen [für die ich dann aber schon viel motivierter bin, weil ich nun weiß: a) ich kann das b) ich habe die Kontrolle, nicht der Schrank und c) ich werde von keinem Schrankinhalt mehr erschlagen werden, weil er sich über mich ergießt], auf die ich mich mittlerweile fast schon freue. Ich warte also nicht ab, bis wir mit allem fertig sind, sondern sehe das Ganze als etwas, was sich im Aufbau befindet. Und wozu soll ich Sachen herumstehen lassen, wenn ich ein Schrankfach frei habe, wo es erstmal gut verstaut vor sich hin chillen kann? Aus den Augen, aus dem Weg: so machen wir das. Ein jedes Ding hat seinen Platz, auch wenn es den nicht behalten mag.
➥ TIPP: für eine spätere, definitive Platzzuweisung kann helfen, sich zu fragen: WO würde ich intuitiv danach SUCHEN?
5. Korb für Putzuntensilien
Folgendes Szenario: stellt euch vor, ihr habt ausgemistet, aufgeräumt und wollt euch nun tatsächlich dazu hinreißen lassen, irgendwelche glatten Oberflächen zu putzen, zu feudeln oder anderweitig zu reinigen.. WAS steht euch dann im Weg? Kram, der sich nach wie vor auf eben diesen Oberflächen befindet: sei es nun, weil ihr mit dem Ausmisten noch nicht so weit seid oder einfach nur, weil ihr trotz aller Ordnungsbemühungen nicht in einem Reinraum mit Operationssaal-Charme leben wollt und deswegen eben doch ein paar Dekoartikel in Form von Bildern, Kerzen oder anderweitigen Verschönerungselementen darauf platziert habt... und eben DIESE Hindernisse standen mir bei meinen Putzbemühungen wortwörtlich im Weg und haben jeden Reinigungsfunken im Keim erstickt. Bis ich auf die Idee mit dem Korb gekommen bin, der zwei Funktion hat.
Man nehme einen Korb, der - wichtig - Henkel hat, die lang genug sind, um sie sich über den Arm zu hängen, fülle ihn mit den für euch nötigen Putzutensilien und trage ihn an den Ort des Geschehens. Ich habe IN den Korb noch ein flaches Körbchen gestellt, in dem eben all diese Sächeln lagern. An Ort und Stelle nehme ich eben DIESES Behältnis heraus und platziere es griffbereit. Dann gehe ich mit dem nun leeren Korb an all den Oberflächen vorbei, die ich reinigen will und leere sie komplett: dabei landen alle Teile im Korb. Den stelle ich ab, hole meine Putzsachen, tue, was getan werden muss und laufe dann mit dem Korb am Arm wieder alle Stellen ab, an denen die Einzelteile standen, putze sie ÜBER dem Boden (nicht über den gesäuberten Oberflächen) ab und stelle sie an ihren Platz zurück. Dafür ist eben der Korb mit den Henkeln wichtig: so hängt mir der Kram am Arm, ich habe aber immer zwei Hände frei, um noch was zu halten und ein Staubtuch zu bedienen.
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