HOW-TO.. set goals
WIE WIR: ziele setzen und priorisieren
Das führte aber natürlich noch nicht zu mehr Ordnung im Außen, daß wir unsere Ideen aus dem Inneren mal ausgespuckt und auf ein Blatt Papier geschrieben hatten; aber dann kam der EISENHOWER ins Spiel bzw seine so benannte Matrix. Das Prinzip hilft einem dabei, die wichtigsten Aufgaben zu erkennen, um sie zuerst zu erledigen und unwichtige Dinge auszusortieren. Eisenhower selbst soll 1954 nur einen ungenannten Hochschulpräsidenten zitiert haben:
I have two kinds of problems, the urgent and the important. The urgent are not important, and the important are never urgent.
Ungeachtet der unklaren Urheberschaft ist das System der Einteilung von Aufgaben anhand der Kriterien Wichtigkeit (wichtig/nicht wichtig) und Dringlichkeit (dringend/nicht dringend) eine Fertigkeit, die jeder für die Erledigung von Erwachsenenkram braucht! Unter ihnen gibt es vier Kombinationsmöglichkeiten, die in A-, B-, C- und D-Aufgaben umbenannt und auf vier Quadranten verteilt werden. Dabei wird jedem Aufgabentyp eine bestimmte Art der Bearbeitung zugeordnet. D-Aufgaben werden nicht erledigt, sondern aussortiert.
Wir nutzen dafür mittlerweile einen extra Block, der eine leere Rückseite und auf der Vorderseite bereits eine farblich abgesetzte Matrix hat, die man beschriften und auch abhaken kann. Zuvor haben wir aber nur weiße Blätter genutzt, dann eine leere Pinnwand, die man mit Washi-Tape in 4 Quadranten einteilen und mit einzelnen Zetteln (mit je 1 Aufgabe darauf) in 4 unterschiedlichen Farben füllen kann. Bei Erledigung einer Aufgabe wird der Zettel entfernt, was visuell den Fortschritt gut verdeutlicht. Außerdem kann so jeder an die Aufgabenwand gehen und sich jederzeit selbst eine Aufgabe heraussuchen, da sie für alle zugänglich ist.
2. zielsetzung FÜR ANFÄNGER → aufgabeneinteilung MIT eisenhower-matrix:
Wir gehen dabei folgendermaßen vor: zuerst schreiben wir auf ein großes Blatt ALLE anfallenden Aufgaben. Dann markieren wir mit ROT, was WICHTIG&DRINGEND ist (das muss noch heute bzw als erstes erledigt werden), mit GELB, was WICHTIG&NICHT DRINGEND ist (dafür wird ein Termin gefunden), mit BLAU, was UNWICHTIG&DRINGEND ist (das kann delegiert werden) und mit GRÜN, was UNWICHTIG&NICHT DRINGEND ist (das wird aufgegeben).
Beispiele für alle Kategorien:
- WICHTIG&DRINGEND: Korrespondenz/Bankgeschäfte mit Frist bis morgen!
- WICHTIG&NICHT DRINGEND: Sperrmüll (der schon ewig rumliegt und nervt) zur Abholung anmelden. langfristige Termine ausmachen (Friseur, Arzt, etc).
- UNWICHTIG&DRINGEND: anfallende Arbeiten oder Aufgaben, die aber jemand anderes genauso gut erledigen kann
- UNWICHTIG&NICHT DRINGEND: sich als überflüssig erwiesene Projekte
➥pro-tipps zum priorisieren:
WIE aber entscheidet man nun, welches ein wichtiges Ziel ist? Bei den Beispielen oben↑ ist das kein Problem: eine Rechnung mit einer Frist drauf qualifiziert sich automatisch als WICHTIG&DRINGEND. Wie aber gehen wir vor, wenn es um weichere Kategorien geht wie persönliche Weiterentwicklung und Wunscherfüllung? WAS ist da denn das wichtigste Ziel? Ganz einfach: Amy Landino hatte mal gesagt, daß man sich ALLE ZIELE auf dem Zettel vor sich ansehen soll und dann überlegen, welches erreichte Ziel eventuell noch andere, dort notierte Ziele mit sich ziehen würde, weil es sie quasi mit erledigt oder in einem Abwasch abhakt? DIES sind oft die zugrundeliegenden Hemmnisse oder Probleme, die erst zu den anderen 'Aufgaben' geführt haben. Deswegen gilt vorm Zielsetzen: ALLES notieren, dann ANALYSIEREN und effizient PRIORISIEREN. Macht es euch leicht!
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HOW-TO.. stay on track
WIE WIR: nichts vergessen
Gut: wir haben einen Tagesplan und einen Aufgabenzettel für auch weiter entfernt liegende Ziele. Aber wie geht nichts mehr von all den anderen Kleinigkeiten, Gedankenblitzen oder plötzlich aufkommenden Aufgaben verloren in der Hektik oder auch dem Schlendrian des Alltags? Dafür habe ich seit ein paar Monaten eine tolle Taktik entwickelt, für die ich mich früher nie erwärmen konnte: Klebezettel. Und zwar die guten! JA!
Denn erst seit ich mal die teureren Post-it-Haftnotizzettel (von guter Qualität) gekauft habe, außerdem in einem größeren Format als üblich und in vielen, bunten Farben, benutze ich sie nicht mehr nur ab und zu und sie dienen auch nicht mehr hauptsächlich als schöne Deko auf meinem Schreibtisch, nein: ICH BENUTZE SIE STÄNDIG UND FÜR ALLES! Ich schreibe was, klebe es auf, werfe es wieder weg, sobald die Aufgabe erledigt ist, schreibe etwas anderes, klebe es an den dazugehörigen Ort... und weil es wirklich gute Haftnotizen sind, KLEBEN SIE AN ALLEM! ENDLICH!
Ich schreibe mir Notizen und klebe sie INNEN in meinen Terminplaner, wo ich sie wieder herausreißen und gleichzeitig vermeiden kann, das Geschriebene wegzuradieren oder durchstreichen zu müßen, ich klebe sie an den Kühlschrank, um mich daran zu erinnern, was ich kaufen muss, ich bereite mich auf die Arbeit vor, schreibe die wichtigsten Dinge, die ich HEUTE NOCH erledigen muss, auf einen leuchtend rosa Zettel und klebe den an die Haustür, damit es jeder gleich sieht, bevor er das Haus verläßt.
Und ich kann nur sagen: mein Leben ist jetzt besser und daß nur, weil ich diese klebrigen Dinger habe, die tatsächlich kleben und die groß genug sind, um tatsächlich etwas darauf aufzuschreiben. DANKE!
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HOW-TO.. stay on top of it
WIE WIR: vor die lage kommen durch aufräumen
Denn genau so nennen wir das: wir kommen endlich mal VOR die Lage, indem wir regelmäßig AUFRÄUMEN - und zwar immer abends. Dabei behilflich ist ein tickender Eierwecker, der für uns 15min eingrenzt, eine Zeitspanne, die auch der größte Aufräumphobiker gut aushalten kann. Danach sind wir entweder fertig oder lassen den Staubwedel einfach da fallen, wo wir standen.. wobei das hier nur bildlich gesprochen ist: ich feudele abends nix, dafür ist nicht genug Zeit, aber eben doch genug, um der großen Unordnung zuvor zu kommen und sie in Schach zu halten!
Auf die Idee sind wir folgendermaßen gekommen:
4. aufräumen FÜR ANFÄNGER → mach eine abendroutine draus:
Diesen Tipp habt ihr bestimmt schon mehr als einmal gelesen, er funktioniert aber echt gut, wenn ihr ihn an die eigenen Vorlieben anpasst, also: für mich funktionieren ja sowieso Vorgaben wie 'nur 5min ausmisten' oder 'nur eine Schublade ausräumen' echt gut, deswegen helfen mir auch zeitliche Eingrenzungen wie 'eine CD einlegen und dabei rumwuseln' (ich empfehle zu dem Zweck sowas wie Boybands oder anderweitig aufpeitschende Musik!). Der Effekt ist immer derselbe: es ist zeitlich so schön extrinsisch begrenzt, einfach, weil irgendwann die Musik ausgeht - oder bei uns dann der Wecker schrillt :)
Schnappt euch euren Aufräum-Buddy oder macht es euch zur Routine, mit der ganzen Familie abends (nach dem Abendbrot, vorm Zubettgehen oder vorm bettfertig-Machen - empfiehlt sich für große Schwitzer unter euch, dann kann man gleich duschen) noch eine Viertelstunde aufzuräumen. Wenn alle mitmachen, kriegt man erstaunlich viel geschafft, es ist eine erbauliche Aktivität, zu sehen, wie alle zusammen arbeiten und es lehrt Kinder z.B. noch wertvolle Fertigkeiten! Ich genieße es, den Tag so auch sichtbar zu beschließen und noch ein paar Sachen abzuhaken, ohne großen Druck zu haben, viel fertig zu bekommen.. denn das ist ja gar nicht mehr nötig! Wer das jeden Abend macht, hat nie mehr große Unordnung zu bewältigen, deswegen gilt hier der Merksatz: Ordnung zu erhalten ist leichter, als sie herzustellen.
HOW-TO.. tackle big projects
WIE WIR: entrümpeln, grundreinigen, aussortieren
Das fällt nun schon in die Kategorie: echt viel vorgenommen oder eben bei uns - echt viel aufgebürdet bekommen.
Wenn ihr wissen wollt, wie wir - mit mittlerweile mehr als anderthalb Jahren leidvoller Erfahrung - echt große Projekte angehen, wie z.B. aussortieren, aber auch grundreinigen oder entrümpeln, dann seht hier unseren Masterplan. Wir nehmen uns mal das letzte Beispiel vor: eine Entrümpelung eines unübersichtlichen, ungenannten Raums. Wenn ihr so etwas alleine angehen müßt oder wollt und keine professionellen Helfer in Anspruch nehmen, dann würden wir die 'keine Bastellösung'-Technik empfehlen, sondern die 'mach es fertig'-Lösung.
Dahinter steckt folgender Gedanke: wenn etwas Großes in Angriff genommen werden muss - was eben das Aussortieren des kompletten Hausstandes, aber auch das Grundreinigen eines lange nicht mehr genutzten Raums oder eben das Entrümpeln z.B. eines Kellers bedeuten könnte - ist das ein zeitaufwendiges Projekt. Wer schon absehen kann, daß etwas in einem Tag/einem Arbeitseinsatz/einem Rutsch erledigt werden kann, der kann sogleich nach der 'Schichten'-Methode vorgehen, in der man von vorneherein immer ALLES gleichzeitig bearbeitet, sich also gleichsam von oben nach unten, wie in Schichten und mehreren Runden, vorarbeitet.
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das kann man an einem Tag aufräumen 👍 |
Ein Beispiel dafür ist das 'house reset', was wir von Kallie übernommen haben. Dabei räumt ihr einen Raum/eine Wohnung komplett in einem Rutsch auf, geht dafür aber mehrmals durch jeden Bereich durch, entfernt aber immer nur Gegenstände einer Kategorie auf einmal. Es wird also gleichsam in Schichten, von 'oben nach unten', aufgeräumt:
- Schicht: Müll einsammeln
- Schicht: große Möbel an ihren Platz zurückrücken
- Schicht: alle Oberflächen von Kram befreien (auch den Boden), dafür:
- Schicht: Geschirr wegbringen
- Schicht: Wäsche in einen Wäschekorb legen
- Schicht: Undefinierbares sammeln
- Schicht: putzen (wischen, saugen, feudeln)
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das eher nicht 😅 |
Anders sieht es aus, wenn das Projekt zu groß, der Kram zu viel, die Müllberge zu hoch sind: durch so einen Bereich zu kreisen und immer jeden Zentimeter mitzubearbeiten, würde nur an der Oberfläche kratzen (im wahrsten Sinne des Wortes), vielleicht am Ende eines Arbeitseinsatzes nur eine der vielen Schichten entfernt haben und so ein Gefühl der Frustration hinterlassen, weil rein optisch kein Ergebnis erzielt wurde. Das wollen wir verhindern, denn ihr müßt ja auch morgen noch motiviert an das Projekt herangehen!
5. große projekte FÜR ANFÄNGER → MACH Es fertig (ausmisten, entrümpeln, grundreinigen):
- Vorwort: falls es eine Person gibt, die den Zustand verursacht hat, ihn aber ganz offensichtlich NICHT beheben will - holt sie da raus und macht es allein (alle Hoffnungen auf Einsicht, Mithilfe oder auch Genugtuung in Form von umgesetzten Rachefantasien fahren lassen - nichts davon ist die fruchtlose Diskussion wert. Wer es soweit hat kommen lassen, ist kein guter Helfer!!)
- das Wichtigste: immer nur einen kleinen Bereich auf einmal angehen, den aber BIS ZUM ENDE BEARBEITEN. Sich einen Quadratmeter aussuchen und den von oben nach unten bearbeiten, bis man den Boden sehen kann. Diesen Boden, auch wenn es nur ein winziges Stück davon ist, komplett sauber machen (fegen, saugen, wischen). Diesen neu gefundenen Raum für sich beanspruchen, wie man einen Claim absteckt, der weder berührt noch als Lager genutzt werden darf. Der bleibt als 'FERTIG' markiert nun FREI und ist wie Lava, also tabu.
- so fortfahren, bis man fertig ist = ein Marathon, kein Sprint. Diese Vorgehensweise beugt einem Burnout vor, denn am Ende des Tages steht IMMER ein Erfolg, da man einen Fortschritt sieht.
Fürs Ausmisten könnte man das übersetzen in z.B. nur ein Regalfach auszuleeren, das dann aber nicht nur auszumisten, sondern tatsächlich im Anschluss auch von oben bis unten zu putzen und so einzuräumen, wie es einem richtig gut gefällt. Anschließend dürfen in den schön gemachten Bereich aber keine unerlaubten Sachen einziehen: er ist komplett neu gestaltet und blitzeblank und das ist auch gut so. Fürs Grundreinigen könnte das bedeuten, sich z.B. in einem komplett mit Spinnenweben überzogenen Keller nur die Deckenlampe vornehmen oder in einer Küche nur die Herdoberfläche, und sich dabei aber Zeit zu lassen, um es wirklich so schön zu machen, wie es dem eigenen Anspruch entspricht. Dieser Bereich wird einem infolgedessen immer Freude machen und zu neuen Großtaten anspornen.
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lieber eine Sache richtig gut, als alles nur so lala machen |
HOW-TO.. get things done
WIE WIR: sachen fertig machen (statt andersherum)
Dafür nutzen wir die 2-Minuten-Regel: ja, diese fällt in etwa in dieselbe Kategorie wie Mamas Spruch "mach es doch gleich!", aber sie wird eingegrenzt durch
Jede Aufgabe, die nicht mehr als zwei Minuten in Anspruch nimmt, muss sofort erledigt werden und darf nicht aufgeschoben werden.
Die Idee dahinter ist einfach: Wenn eine Aufgabe weniger als zwei Minuten dauert, erledigen wir sie sofort. Klingt simpel, vor allem aber nach etwas, was auch schnell wieder vorbeiiiiiii ist! Denn genau dieser einfache Kniff kann Wunder bewirken, wenn es darum geht, unzählige kleine (und auch große) Aufgaben endlich mal anzugehen! Ich kann euch nämlich sagen: 2min sind länger, als man denkt und man kriegt so einiges geschafft in der Zeit: Steuererklärung anfangen. Zahnarzttermin ausmachen. Mikrowelle schrubben. Einfach mal machen bzw. EINFACH MAL LOSLEGEN!
Dafür nutze ich die 2-Minuten-Regel nämlich am liebsten: um schon mal anzufangen. Es geht also nicht bloß um die vielen, kleinen Sachen, die in meinem Kopf rumspuken und deren Erledigung mich mich auch innerlich aufgeräumt fühlen läßt (denn vieles sieht auf der ellenlangen To-Do-Liste größer aus, als es am Ende ist), sondern auch um die größeren Projekte. Auch dafür nutzen wir die “2-Minuten-Regel: sie nimmt nämlich den Druck raus, weil 2 Minuten Arbeit an etwas eine Zeitspanne sind, die sogar ich als waschechter Prokrastinator gut aushalten kann.
6. Sachen fertigmachen FÜR ANFÄNGER → in 2 Minuten angehen:
- kleine Aufgaben, die nur 2 Minuten dauern, einfach mal nacheinander abarbeiten
- die Sache, die du eh grad in der Hand hast: nicht zwischenlagern oder abstellen, sondern GLEICH WEGBRINGEN/RÄUMEN. o.ä.
- größere oder angsteinflößende Aufgaben, die einen in Gänze überfordern und zu denen man sich deshalb immer zu unmotiviert fühlt, einfach mal 2 Minuten lang angehen
Mit der Macht der kleinen Schritte können wir uns auch an Großes wagen, ohne uns gleich überwältigt zu fühlen...
es sind ja nur zwei Minuten, sage ich mir immer wieder! Manchmal machen wir dann einfach weiter, manchmal ist aber auch nur ein Anfang gemacht: und wenn man dann dranbleibt, ist auch der größte Berg an Aufgaben irgendwann mal nach x-mal 2min abgearbeitet.
HOW-TO.. live stress-free
WIE WIR: für alles gewappnet sind
Okay; das Beispiel für diesen Tipp klingt zunächst vielleicht banal, aber nachvollziehen kann es bestimmt jeder, wenn ich zitiere: 'Ohne Mampf kein Kampf!' Wir haben das öfter erlebt: wer sich vor Hunger winden muss, wenn er schon unangenehme Aufgaben erledigt, ist in der Summe dann manchmal einfach zu fertig mit der Welt und infolgedessen nicht mehr gewillt, mit der eigentlich wichtigen Aufgabe weiterzumachen. Deswegen kamen wir schnell zu der Erkenntnis: wenn wir schon viel Freizeit dafür aufwenden, um unseren sh*t together zu kriegen, müßen wir irgendwo anders Zeit einsparen.. und das wäre dann eben beim Kochen, namentlich beim Abendessen, wenn die Aufräumaktionen meist in die Zeit des Feierabends fallen..
deswegen haben wir uns für das Konzept des Notfallessens erwärmt (bei uns heißt das: tiefgekühltes Gemüse, Mikrowellenreis und sowas wie Tofu, vegetarische Nuggets oder ähnlich leckere Perversitäten), was man nur noch in der Mikrowelle erwärmen muss *hoho*. Und obwohl wir leidenschaftliche Selbst-Kocher sind, kann das sogar unserem Urteil standhalten, weil es schmeckt, halbwegs gemüsig ist und wirklich keinen Aufwand macht. Wir haben also immer eine Ration Notfallessen parat, damit wir uns bei anfallsartigen Aufräumattacken nicht fragen müßen: und was essen wir danach??
An diesem banalen Beispiel wird klar → unsere Einstellung zu verändern (kulinarische Snob-Attitüde abgelegt) und uns auf vorprogrammiertes Scheitern einzustellen (Großreinemachen & Kochen an einem Abend passen nicht zusammen), hat uns also dabei geholfen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die uns sonst jedes Mal von unserem großen Ziel abgehalten hätten.
Genau in dasselbe Horn stößt unsere Taktik des "nicht schön, aber besser": ein Denkfehler, dem ich früher immer aufgesessen bin, war nämlich zu denken, daß alles gleich ganz toll werden muss, sobald ich mich einmal an einen Bereich rangemacht habe. Diese Anspruchshaltung an das Endergebnis hat mich aber immer vom Loslegen abgehalten, der Perfektionismus war also ein perfekter Aktions-Verhüter, getreu dem Motto
Sei es nun beim Essenmachen, beim Aufräumen oder Putzen,
wir sabotieren unsere möglichen Erfolge nicht mehr durch eigene, überzogene Ansprüche und schlagen dem Mißerfolg (des
Gar-nicht-Anfangens-und-infolgedessen-Nichtstuns) ein Schnippchen, indem wir einfach mal dilettantisch, aber fröhlich bei der Sache loslegen und kleine Erfolge feiern:
wir räumen den Garderobenständer auf und erwarten nicht, daß der Eingangsbereich danach schick und geleckt wie aus 'Schöner Wohnen' aussieht, sondern bescheiden uns mit
"nicht schön, aber besser"; wir putzen eine lang verwilderte Speisekammer und sagen uns danach
"es ist nicht sauber, aber weniger schmutzig" und nach jedem Aufräumen beglückwünschen wir uns selbst dazu, daß es nun zwar
"nicht ordentlich, aber weniger unordentlich" ist..
und genau wie schon bei der 2-Minuten-Regel beschrieben, haben wir auf diese Art und Weise (ich nenne sie den 'fröhlichen Dilettantismus', gut zusammengefasst in "einfach mal machen") in den letzten Jahren so unglaublich viel gebacken bekommen, wie es die perfektionistischen und verzagten Einsager in unseren Köpfen nie für möglich gehalten hätten, hähä! (Nimm DAS, alberner Angstmacher und oller Miesepeter!)
7. es sich leicht machen FÜR ANFÄNGER → auf alles vorbereitet sein:
- an Kleinigkeiten denken, die einem das Leben leichter machen, z.B. das eigene Lieblingsessen parat haben, selbst wenn es tiefgekühlt ist
- statt ästhetisch einwandfreier Endlösungen erstmal Übergangslösungen anpeilen, d.h. statt z.B. in einem Bereich gleich einer definitive Ordnung für immer zu finden, lieber nach einer temporären Ordnung für jetzt suchen und akzeptieren, daß Entwicklungen in Phasen stattfinden und Ordnungmachen in mehreren Schichten bzw Durchgängen zustande kommt
- die eigenen Ansprüche herunterschrauben und sich öfter mal fragen: bringen sie mich meinem Ziel näher oder halten sie mich eher davon ab?
HOW-TO.. stop stalling
WIE WIR: angst & aufschieberitis aushebeln
Ich habe vor knapp zwei Jahren eine wunderbare Formel gehört, die in einer bestechenden Einfachheit viele meiner Probleme aufzulösen suchte:
Mel Robinson sagte, daß gegen
ANGST und AUFSCHIEBERITIS ein Kraut gewachsen wäre, und das wäre ACTION. Schließe die Lücke zwischen dem, wer Du bist und dem, wer Du sein möchtest und all Deine Ängste werden verschwinden.
1,5 Jahre von '
getting my shit finally together' kann ich sagen:
es ist wirklich einiges anders als noch zuvor. Oberflächlich betrachtet schmeiße ich heute viel leichter und auch "noch Gutes" weg als früher, wenn ihr mal meine Vorgehensweise in den älteren, bereits um Ordnung bemühten Videos (
getting sh*t done!) mit
den aktuellen dieser Art vergleicht, deswegen kann ich nur sagen: es wird vieles leichter mit der Zeit, was anfangs noch ungewohnt erschien, denn
practice makes perfekt
obwohl ich natürlich nun nicht perfekt bin! Aber: ich stamme aus einer Familie, die von sich aus eher unordentlich ist und strukturierter Ordnung sogar mit fast schon unverhohlener Ablehnung gegenüberstand und die jede andere Person, die sichtbar ordentlich war und ihr Leben in dem Bereich unter Kontrolle hatte, wahlweise mit Begriffen wie "manischer Putzteufel" oder "hobbyloser Langweiler" belegte. Und auch ich habe diese Überzeugungen naturgemäß nur nachgeplappert und wie ein Schild vor mir hergetragen - und wurde gleichzeitig innerhalb der Familie immer als die Unordentlichste abgestraft (spoiler alert: ich war es nicht, denn →) ...wer sich das vor Augen hält, kann sehen: ich bin ziemlich weit gekommen! Und zwar ganz ohne meine Familie bzw. mit Hilfe von außen, sprich: von außerhalb des Systems. Und das war auch einer der Schlüssel dazu!
Deswegen: glaubt nicht, daß ihr schon alles wisst und lasst Hilfe zu und auch an euch ran, so wie z.B. diesen Blogpost. Fragt euch: was nehmt ihr aus den Erfahrungen anderer mit? Immer nur Abwehrgefühle und ein sofort aufwallendes "ihhh, nein, nein, nein", was ich z.B. als Standardantwort von meiner Familie kenne? Dann liegt da noch viel mehr im Argen als nur Socken auf dem Boden. Sokrates sagte: "Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen" und ich möchte ergänzen, daß das größte Problem beim 'nicht-lernen-Wollen' meist nicht in Faulheit oder ähnlichem begründet liegt, sondern schlicht darin, zu glauben, bereits alles zu wissen. Deswegen kann ich nur sagen: wenn ihr könnt, dann lernt aus meinen Fehlern, denn
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