Ordnung halten? Umdenken! | get organized with me 🔨💪
Samstag, 28. Juni 2025
Vor kurzem stand ich mitten in der Nacht wegen eines unruhigen Magens auf, wankte ins Nebenzimmer, und dachte, im Halbschlaf im Halbdunkeln stehend, etwas erschrocken:
"...wie ordentlich es doch ist!"
Dieser Raum, den ich so lange kannte, er erschien mir fast fremd in seiner Leere und Reinlichkeit: die Tische, die nie frei waren, standen wie bereit, um sich zum Arbeiten an sie zu setzen. Nichts belagerte die Stühle außer den Kissen, die auf sie gehörten. Nichts, aber auch nichts, war nicht an seinem Platz.
Und während ich so in die Küche ging, um mir etwas Beruhigendes für meinen Magen zu holen, dachte ich zunächst deprimiert: "..aber davon wird auch nix besser. Mein Bauchweh wird davon nicht positiv beeinflusst."
Doch schon am nächsten Morgen, bei Tageslicht und mit einem ruhigeren Magen betrachtet, wurde mich klar: aber es wird davon auch nichts schlechter! Ganz im Gegenteil!
Natürlich kann mir die Ordnung nicht helfen, wenn es mir wegen etwas ganz anderem schlecht geht: z. B. gesundheitlich oder bei anderen wichtigen Dingen in meinem Leben, ABER... es macht nichts davon SCHLECHTER!
Von der anderen Seite aus betrachtet, wenn alles gut läuft, macht ein organisierter Raum und eine aufgeräumte Umgebung alles in meinem Leben BESSER! Unordnung hingegen sorgt dafür, dass es mir meist schlechter geht: denn selbst wenn es mir von mir aus gerade eigentlich gut geht... und ich dann sehe, wie viel Kram herumliegt, dann zieht mich das runter, obwohl es mir gerade besser gehen könnte. Unorganisiertheit macht also alles SCHLECHTER, egal was in dem Moment noch passiert.
Und das ist meine Motivation: ich finde es wichtig, auch in die guten Dinge und Momente im Leben zu investieren. Es ist okay, sich auch um die Teile von sich selbst zu kümmern, denen es schon gut geht, denen es aber noch besser gehen könnte und nicht bloß wie die Feuerwehr hinter den schlechten Dingen herzurennen und Notfallbekämpfung zu betreiben. Ich bemühe mich also, so gut wie möglich zu leben, wenn ich es gerade kann, damit ich in schwierigen Momenten dann auf dieses Leben zurückblicken und Kraft aus den wirklich guten Momenten schöpfen kann.
Ich stecke also gern Zeit und Mühe in Aufgaben, die in dem Moment vielleicht gerade nicht absolut notwendig erscheinen, die mir aber hinten raus sehr viel geben können: ich nenne das eine vorausschauende Investition, die mir immer wieder genug Anschubmotivation verpasst, um mich auch Herausforderungen zu stellen, die sich erstmal als schwierig anlassen. Ein schönes Beispiel dafür gefällig?
I stopped
making excuses
Ich habe als berufstätige Mutter, die mit Krankheit und Überforderung zu kämpfen hatte, 90% meines Hauskrams entrümpelt! Wie? Ich habe aufgehört, Ausreden zu erfinden und alles meinem zukünftigen Ich zu überlassen! Mein zukünftiges Ich war nämlich auch schon müde und es lag also an mir, jetzt die Motivation zu finden, mein Zuhause aufzuräumen und zu entrümpeln!
→ Die Zielvorgabe ist hier: Nicht lamentieren, was alles nicht geht, sondern sich fragen, WAS denn gerade geht?
Ich sage das nicht, weil ich jeden bereits überforderten Menschen übertrieben triezen will, sondern weil ich weiß, daß das langatmige Lamentieren selbst zur Überforderung beitragt, da es Kraft kostet und Kapazitäten belegt, die andererseits gut für etwas Produktives genutzt werden könnten.
Wenn ich also WEIß, dass ich Aufgabe xy sowieso werde machen MÜSSEN, kann ich auch versuchen, sie sofort abzuhaken, sobald sich eine Gelegenheit dazu bietet, anstatt mich immer selbst mit Ausreden zu beruhigen, warum gerade jetzt NICHT der richtige Zeitpunkt dafür ist! Das Ausreden-Finden kostet nämlich auch Gehirnschmalz!
Dieser eine Satz hielt mich jahrelang in einem unaufgeräumten, chaotischen Zuhause fest.
Ich sagte mir immer: "ich kümmere mich darum, wenn ich weniger müde bin oder mehr Energie habe, morgen, nächste Woche, wann auch immer.." bis mir klar wurde, dass mein zukünftiges Ich auch bereits müde ist. Es ist ja nicht so, dass mein zukünftiges Ich die Aufgaben, für die ich jetzt zuständig bin, in der Zukunft nicht mehr erledigen muss. Aber jedesmal, wenn ich diesen Berg an Unordnung betrachtete, der sich in meinem Zuhause anhäufte, überließ ich ihn einfach meinem zukünftigen Ich. Als es dann jedoch soweit war, hatte mein zukünftiges Ich mit denselben Aufgaben, denselben Stressfaktoren und derselben Gesundheitsproblemen zu kämpfen, die ich im aktuellen Zustand auch schon habe und mein zukünftiges Ich delegierte Aufgabe dann wiederum an ein weiteres, zukünftiges Ich. Also: es gibt nie den perfekten Zeitpunkt, um anzufangen, denn Du wirst auch später nicht besser gerüstet sein. Du wirst nicht mehr Energie haben oder besser vorbereitet sein. Du mußt Dich einfach dafür entscheiden, es anzugehen, obwohl Du müde oder überfordert bist. Und im Gegenzug zeigst Du mit dieser Vorgehensweise Deinem zukünftigen Ich gegenüber Verantwortungsbereitschaft, weil es sich nicht mit mehr diesem Problem wird auseinandersetzen müßen. Du hast es ihm schon abgenommen.
Wir machen uns selbst unglücklich - oder wir machen uns stark. Der Arbeitsaufwand ist dabei derselbe.
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf kannst Du aufhören, immer wieder nach Ausreden zu suchen und stattdessen beginnen zu erkennen, dass Motivation auf Handeln folgt - und nicht umgekehrt. Die Kraft und die Überzeugung kommt beim Machen.
Es ist sogar normal, daß es sich zunächst unangenehm anfühlt, weil es eben immer unangenehm ist, wenn wir unser Verhalten ändern müssen. Unser Gehirn warnt uns sofort, dass da was Seltsames vor uns liegt und das wir ja gar nicht wissen, ob das alles gut werden wird und das wir deswegen vielleicht gar nicht erst damit anfangen sollten.
Und doch können wir all das überwinden! Und wenn wir das getan haben, können wir endlich anerkennen, wo wir gerade stehen, ohne Scham und ohne Schuldgefühle. Wer beschließt, etwas zu tun, kann viel leichter zugeben „Hier fange ich an, das ist mein Ausgangspunkt, aber ab jetzt gehe zumindest voran.“
Ich glaube, ich habe viele Jahre in diesem Zustand der Scham gelebt, weil ich wusste, dass ich beim Einkaufen die Kontrolle verloren hatte und auch bei meinem Chaos daheim. Das Ganze hat mich sehr mit Scham erfüllt und ich wollte es mit niemandem teilen, aber in der Sekunde, in der ich mir sagte, dass ich mich ändern werde, habe ich zwar zunächst eine Million Fehler gemacht, aber das war egal, denn ich erkannte endlich an, an welchem Punkt ich angekommen war. Wenn man es laut ausspricht, erkennt man, wo man ist. Und es ist, als würde das der Scham die Macht nehmen. Aus: Hören Sie auf, Unordnung zu normalisieren | sie macht Sie unglücklich
Du kannst Scham durch Stolz ersetzen: und der Stolz kommt nicht erst, wenn die Aufgabe komplett erledigt oder irgendwas fertig oder perfekt ist, sondern er kommt bereits in dem Moment auf, wo Du anfängst, etwas zu tun, wo Du anfängst, Dich zu bewegen und etwas zu ändern.
Das heißt auch, Du kannst Dich aktiv dagegen entscheiden, Scham zu empfinden. Du kannst die Scham einfach ablegen. Denn Du wirst ja von niemand Äußerem gezwungen, Dich zu schämen, wenn die Scham bloß (noch) in dir selber steckt. Du kannst Dich einfach davon emanzipieren und sagen: "ich entscheide mich dagegen, Scham zu empfinden" - und das klappt am besten, wenn Du etwas tust (denn dann hast Du eine neue Sache, die Du empfinden kannst: z.B Betriebsamkeit oder Aktivität oder Stolz darauf, daß Du etwas tust). Denn wenn Du nichts tust, bist Du immer alleine mit der Scham. Aber wenn Du etwas hast, was Du tust, hast Du eine Alternative, die Du empfinden kannst statt der Scham.
Natürlich könnten wir hier z.B. sitzen und uns für Zustände schämen, die wir nicht mal selbst herbeigeführt (und Räume, die wir nicht mal selbst angefüllt) haben, denn die befanden und befinden sich teilweise einfach in einem jämmerlichen Zustand. Die Tatsachen sind beschämend.
fight the chaos, beat the shame
Oder aber wir können uns sagen: Nein, wir schämen uns nicht, sondern wir konzentrieren uns darauf, was wir gerade tun und das ist, immer weiter Bereiche zu leeren, die wir nicht mal selbst zugemüllt haben... und das ist keine Aktion, für die man sich schämen sollte, sondern eine, auf die man stolz sein sollte; ganz egal, an welchem Punkt man sich auf dieser Reise und bei dieser Entwicklung befindet!
Es war aber tatsächlich erst das das Angehen der schambesetzen Aufgabe, die mich von der Scham selbst befreit hat! 'Doing over thinking' hat uns gerettet!
→ Die Zielvorgabe ist hier: Werde zum Macher statt zum Bedenkenträger und Verhinderer. Was wir nicht alles geschafft haben, weil wir - wie Arnold Schwarzenegger es nennt - erst machen, dann denken.
I ride my bike to the gym and exercise, and then I eat breakfast. That’s the first time of the day that I let myself start thinking (...) Because once you start thinking, your mind will fight with itself.
The right attitude
for a clutter-free home
Oder auch: Einstellung ist alles.
In den letzten Beiträgen ging es schon viel um die innere Arbeit, die Grundlage für einen Kurswechsel bei der Gestaltung des eigenen Lebens ist, und ins selbe Horn stößt auch wieder die Geschichte von Minimal ease, die von sich selbst sagt: "Obwohl ich von Natur aus unordentlich bin, habe ich gelernt, mein Zuhause ordentlich zu halten!"
Es geht darum, daß es wichtig ist, wie man mit sich selbst redet. Ja-ha. Tadaa!
Ich gebe offen zu, dass ich eher ein chaotischer Mensch bin. Mein Zuhause war die meiste Zeit meines Erwachsenenlebens im Grunde reinstes Chaos. Aber mithilfe verschiedener Strategien habe ich gelernt, meiner natürlichen Unordnung entgegenzuwirken und in einem Zuhause zu leben, das sich fast immer ruhig und geordnet anfühlt.
Die erste Regel dafür lautet: Augen offen halten. Das bedeutet im Grunde, sich nicht selbst in eine Schublade zu stecken und dort festzubeißen. Wenn du dir also Videos von anderen zum Thema Aufräumen ansiehst oder jemandem dabei zusiehst, wie er über 90 % seiner Kleidung aussortiert, solltest du dich, bevor du ausflippst und das Video abschaltest, fragen: „Was kann ich aus diesem Video, aus dieser Erfahrung, denn für mich mitnehmen?“
Wenn mir früher nichts in einem Video gefiel, habe ich es einfach ausgeschaltet, habe quasi meine Augen davor verschlossen und bin zum nächsten übergegangen, weil ich dachte, die anderen könnten sich nicht in meine Lage versetzen und wir hätten nichts gemeinsam, sie mir also nichts zu sagen. Aber im Großen und Ganzen musste ich einfach nur lernen, nicht mehr so sehr darüber zu urteilen, was andere tun, und ihre kleinen Weisheiten so gut wie möglich für mich zu nutzen. Das bedeutet also: Mach etwas Neues nicht voreilig schlecht, sondern probier es aus. Wenn du zumindest ein Auge dafür offen hältst und aufmerksam bist, nicht vorschnell urteilst und neue Dinge ausprobierst, dann passiert was? Du wirst die Dinge daraus herausfiltern, die dir helfen, ein aufgeräumtes Leben zu führen, weil du neue Dinge ausprobierst.
Sie spricht wieder davon, wie viele Gründe die meisten anführen (zu viel Angst haben, nicht genug Zeit haben, einfach nicht anfangen wollen, nicht wissen, wo wir anfangen sollen) um ein Problem nicht lösen zu können, gleichzeitig aber auch nichts dagegen tun, um diesen Zustand zu beheben. Sie meint, daß wir unsere Augen nicht offen halten, um nach möglichen Lösungen zur Behebung unserer Probleme zu suchen, sondern das Problem selbst erhalten, indem wir immer nur nach selbstausgedachten Zwischenlösungen suchen, statt einfach mal einige der Strategien auszuprobieren, die andere, die damit schon Erfolg hatten, uns präsentieren. Statt diese Vorschläge darauf zu untersuchen, welche Weisheiten wir daraus ziehen könnten, beschränken wir uns darauf, sie vorschnell zu verurteilen. Dabei wären wir bereits viel weiter vorangekommen, wenn wir einfach mal loslegen und mindestens eine Strategie ausprobieren würden, die wir gesehen hab, auch wenn wir das Vorurteil haben, dass sie für uns gar nicht in Gänze funktionieren können!
Schon im Vorhinein beim reinen Durchdenken eines Vorgangs quasi hellseherisch zu wissen, daß das ja gar nicht klappen kann, nenne ich das 'Vollzugsproblem' oder auch: das perfekte 'Verhütungsmittel vor sich selbst'! Denn wer schon von vorneherein immer alles besser weiß, wird nie mehr etwas dazulernen und somit immer dort stehenbleiben, wo er eben schon ist.
→ Die Zielvorgabe ist hier: weg mit dem Brett vorm Kopf und genauso mit den vernagelten Vorurteilen. Die Aufgabe ist nicht, herauszufinden, was man alles nicht machen will, sondern mindestens eine Sache, die man heute ausprobieren WIRD! BEREIT?
Es kann wirklich frustrierend sein, wenn man gerade sein Zuhause organisiert und entrümpelt hat und dann in der nächsten Woche alles wieder so aussieht wie vorher. Ich habe ein paar Herangehensweisen identifiziert, die mir geholfen haben, schneller und intelligenter zu organisieren und die viele von uns nicht bedenken.
..denn nicht alles, was weitergegeben wird, ist ein handfeste Handlungsvorgabe, sondern manchmal einfach nur eine Anleitung zum Umdenken.
1. Problem erkannt, Problem gebannt: zum Beispiel beim Einkaufen. Wer immer wieder niedliche, aber unnütze Dinge einkauft, sollte VOR DEM NÄCHSTEN EINKAUFSBUMMEL in sich gehen, sich in der eigenen Wohnung umschauen und sich fragen: was hiervon sind alles Fehlkäufe? Was nutze ich nie oder vermeide es aktiv, zu tragen (z.B. Kleidung)? Wovon habe ich so viel, daß es mich beim Umgehen damit schon stresst? All diese Produktkategorien müßen fest auf der Einkaufsliste als NOT TO BUY-LIST verankert werden, um unnützen Kram gleich im Laden zu lassen.
Genauso läuft es bei Strategien, Methoden oder Taktiken, die einfach nicht funktionieren: sie schlägt vor, gemäß dem Motto der inneren Einkehr, gleich noch mit zu eruieren, was alles NICHT funktioniert bzw nie so läuft, wie du es willst. Welche Gewohnheit (siehe: Einkaufsgewohnheiten ↑) bringt dir mehr Ärger als Nutzen ein? Oder: was nimmst Du Dir stets vor, vernachlässigst es dann aber immer wieder (z.B. Sachen zu verkaufen)? Welches Teil liegt immer genau an dem Platz, wo du es gerade nicht brauchst? Oder, ganz praktisch: welche Ecke wird immer wieder in Nullkommanix unordentlich? Dann bedeutet das nicht, aufzugeben und das Projekt als unmöglich einzustufen, es heißt nur:
if anything is messy, it means it isn't working! Find another method!!!
Und das ist im ganz praktischen wie auch im übertragenen Sinne gemeint: jedes negative Ergebnis, was sich in schöner Regelmäßigkeit wiederholt, mit den immer gleichen Methoden austreiben zu wollen, ist "die Definition von Wahnsinn: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten". Erlaube Dir, einfach mal was ANDERS zu machen, und wenn es nur ist, um Dir selbst zu beweisen, das Du nicht auf den Kopf gefallen und schlauer bist als das Chaos, was Dich umgibt.
Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, ist auch hier die Strategie, was die stets unordentlichen Ecken angeht: zuerst das Problem einkreisen, dann beheben. Sie empfiehlt, darauf zu achten, wo wir die Dinge von uns aus immer abstellen und genau DORT dann die Organisationshelfer zu installieren (wie z.B. Kisten) und nicht dorthin, wo wir sie gerne hätten, sondern einfach genau an die Stelle, wo wir die Dinge immer intuitiv von uns aus hinwerfen bzw wo sie sich automatisch stapeln. Das gibt uns den besten Hinweis darauf, wo wir einen Organisationshelfer tatsächlich brauchen und wo diese Dinge ihren festen Platz finden wollen. Ein Konzept aus "Annehmen und akzeptieren", quasi. Es geht darum, auf die bisherige Denkweise aufzubauen und zu fragen: Was sagt mir mein Gehirn von Natur aus?, statt gegen die natürlichen Instinkte anzukämpfen.
2. Der Ton macht die Musik: es macht einen großen Unterschied, ob wir positiv oder negativ gestimmt an ein Projekt herangehen. Und genauso wichtig ist es, daß wir uns selbst Mut machen und uns im positiven Sinne antreiben, besonders, wenn wir eine schwierige Aufgabe angehen, die wir auch noch ganz allein bewältigen sollen. Also hör auf, dir sowas zu sagen wie, dass du ein chaotischer Mensch bist oder das du es eh nie schaffen wirst, denn dann bist du schon von vorneherein entmutigt. Oder sowas wie "ich kann nicht organisiert sein." Oder: "ich will nicht 15 Minuten lang aufräumen.". Denn keine positive Veränderung wird in die Tat umgesetzt werden, wenn du dir solche Dinge sagst und glaubst. Ja, man muss manchmal innerlich dagegen ankämpfen, besonders, wenn man überfordert ist. Dagegen hilft, sich zu sagen:
„Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren.“
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich, als ich diesen Prozess in den ersten ein, zwei Jahren wirklich in Angriff nahm, viel recherchierte und mir viele YouTube-Videos von anderen ansah. Ich scheiterte einfach immer wieder. Das kann entmutigend sein, und man kann sich auch fragen: „Warum scheitere ich immer wieder?“, „Vielleicht bin ich einfach nicht gut darin, vielleicht kann ich das nicht.“ Und wenn wir in diese Denkweise geraten, geben wir auf und werden langsamer. (...) Ich hatte einfach das Gefühl, es würde nie fertig werden. Und was mich schließlich wieder in Gang brachte, war die Erinnerung daran, dass es nicht perfekt sein muss und dass mein Zuhause immer anders aussehen wird als das von jemand anderem.
Aber je mehr Informationen man hat und je mehr man recherchiert, desto besser versteht man, wie man organisiert und was für einen funktioniert. Wie Thomas Edison sagte, ist es eine neue Art zu lernen, was man in Zukunft nicht tun sollte.
3. Das Pflaster abreißen, statt alles immer nur mit einer "Panzertape-Lösung" zu flicken, denn.. auch wenn es heißt, das "Provisorium lebt am längsten", so ist es doch oft nicht die endgültige Lösung für das Problem.
Gleichzeitig bedeutet dieser Wahlspruch auch, sich mit den tatsächlichen Gegebenheiten anzufreunden und sie als das zu sehen, was sie sind: nichts mehr mit 'ach, das geht noch' oder 'das kaschieren wir einfach erstmal', sondern 'wir machen es jetzt. Und zwar richtig. Von Grund auf. Und bis zur vollen Zufriedenheit!'
Wir alle werden betriebsblind, d.h. wir alle gewöhnen uns schnell an äußere wie auch innere Lebensumstände, ohne das Chaos überhaupt noch bewußt zu erleben. Es ist vielleicht nicht perfekt oder nicht mal gut, aber es ist zumindest bequem, denn wir sind daran gewöhnt. Uns ist zwar irgendwie auch bewußt, dass wir nicht da sind, wo wir mal sein wollten, aber wir wissen auch nicht, wie wir dorthin gelangen könnten.. also machen wir nichts. Nichts ist gut. Denn nichts ist zumindest sicher?
DAS IST ausgemachter Blödsinn und totaler QUATSCH!
Wer schon soweit ist zu bemerken, daß er nicht mehr glücklich ist, der ist nur einen Schritt von seiner Erlösung entfernt: denn dann gilt es nur noch, einfach IRGENDWAS zu machen. Anzufangen. Sich zu bewegen und aus der eigenen, bequemen, aber auch unglückseligen Erstarrung herauszukommen. Und: indem man anfängt, bevor man bereit ist. Man wird sich nämlich nie wirklich dazu bereit fühlen, sich zu ändern, aber zum Glück spielt das auch keine Rolle. Man muss sich nämlich nicht bereit fühlen, um mit etwas anzufangen. Man muss einfach nur anfangen. Ob es gleich die richtige Maßnahme ist oder nicht, ist nicht so wichtig. Das wird sich alles mit der Zeit herausstellen. Wichtig ist nur, daß der Prozess des Machens statt des Verharrens überhaupt erstmal in Gang kommt, denn dann kommt eines zum anderen.
Ich habe immer versucht, die billigste und schnellste Lösung zu finden, ohne zu planen, ohne darüber nachzudenken, was ich dafür tatsächlich bräuchte und auch ohne, daß sich das eigentliche Problem tatsächlich gelöst hätte. Ich habe erkannt, dass ich, wenn ich möchte, dass etwas gut und richtig funktioniert, mein Problem wirklich kennen und mich dem im Gesamten widmen muss, anstatt immer nur einem kleinen Teil davon.
4. Auszumisten ist wichtiger, als aufzuräumen:
Mit dem Ausmisten habe ich angefangen, weil ich nicht wusste, wie ich mein Zuhause organisieren sollte. Ich hatte es 10.000 Mal versucht, mein Durcheinander zu ordnen, aber es hat einfach nicht geklappt. Als ich mich schließlich mit der Tatsache konfrontiert sag, dass ich mein Zuhause nicht aufräumen und in Ordnung halten konnte, wurde mir klar, dass ich entrümpeln musste.
Dafür musste ich auch lernen, mit meinen Gedankengängen zu arbeiten. Ich musste die Fallstricke kennenlernen, die mir immer wieder in die Quere kamen und wie ich wieder von vorne anfangen konnte, nachdem ich mal aufgegeben hatte.
Der Akt des Ausmistens selbst ist gar nicht so schwer zu überstehen, es ist die gedankliche Brücke, die wir zu dieser ungewohnten Tätigkeit schlagen müßen.. aber ist sie das denn, so ungewohnt? Ich komme gerade vom Balkon, wo ich für 5min im Balkonkasten mit dem Basilikum Unkraut gezupft habe: und genauso schnell, zufriedenstellend und erfrischend ist es, eine beliebige Schublade für 5min durchzusehen auf der Suche nach 'Unkraut, Unnötigem und Überflüssigem'. Die Gemeinsamkeiten? Es geht schnell, man muss sich - je nach Höhe der Schublade - nicht mal hinknien, man sieht sofort, was man geschafft hat und hat außerdem mal 5min seinen Kopf frei gemacht von all dem, mit dem man sonst so beschäftigt ist. Die Sonne scheint einem zwar nicht aufs Haupt und es riecht nicht gut nach sommerwarmen, ätherischen Ölen, aber sonst erinnert mich der Akt des 'Aufräumens' im Blumenbeet von Aufwand und Effekt her doch stark ans Ausmisten zu Haus? Warum also stört die meisten Menschen das eine, während das andere für sie ein erstrebenswerter Moment ist, ein Hobby, dem sie sich in ihrer Freizeit gern hingeben?
Es ist alles eine Frage der Einstellung!
Es war ein Prozess, aber das ist das Schöne daran: Wenn man weniger aufzuräumen hat, muss man auch weniger organisieren.
Wenn man also ständig versucht, einen Haufen Dinge zu organisieren, aber keinen Platz dafür findet, dann möchte ich, dass du deine Intuition nutzt, dieses Gefühl in dir, das uns immer wieder daran erinnert: Wenn ich keinen Platz dafür finde, hat es vielleicht keinen Platz. Daran müssen wir uns erinnern. Ich musste erkennen, dass andere Leute Dinge haben können, die ich wirklich mag, aber nicht brauche. Ich musste auch erkennen, dass ich Dinge habe, die ich wirklich mag, aber trotzdem nicht brauche.
5. Liebe oder Gewohnheit?
Oder auch: Fluch oder Segen?
Ich mochte viele meiner Deko-Objekte sehr, kaufte immer mehr und mehr und dachte, mehr wäre besser. Das war so lange meine Einstellung, dass ich diese Denkweise wirklich aufbrechen musste, um mich zu ändern.
Am Ende geht es noch um die schönen Nichtigkeiten und darum, Dinge zu identifizieren, die einem vielleicht immer noch gefallen und an denen man Freude hat, die das Leben aber nicht einfacher machen, z.B. weil sie einem nicht dabei behilflich sind, wenn man schnell aufräumen möchte oder die einem immer im Weg sind, wenn es ans Putzen geht. Und was einen stresst, selbst wenn es hübsch ist, kann wahrscheinlich weg. Der Tipp ist, es für eine Weile wegzulegen und zu schauen, ob es einem fehlt oder man doch gut ohne diesen Nippes leben kann. Wenn es einem am Ende tatsächlich fehlt, es wöchentlich abzustauben, dann kann man es aus dem temporären Exil ja wieder hervorholen.
Was das vorläufige Fazit aus all diesen Techniken und Entrümpelungsexperimenten, die ich in den letzten Jahren gemacht und dokumentiert habe, angeht, stimme ich mit Minimal ease erstaunlich gut überein, sie sagte:
(...) haben mir geholfen, mein Gehirn umzuschulen. Wenn ich auf eine bestimmte Art und Weise leben und mehr Zeit und Energie haben möchte, um z.B. Zeit mit meiner Familie zu haben, die Spieleabende zu verbringen, die ich mir vorgenommen habe, und die Abendessen mit meinen Freunden zuzubereiten, die ich mir wünsche,
dann muss ich etwas dafür tun. Oder auch: dafür etwas anderes loslassen. Alle Energie, die ich in etwas stecke, worum ich mich kümmern muss, weil ich es nun mal besitze oder mich z.B. weigere, es in Ordnung zu bringen, ist nicht frei, um anderswo eingesetzt zu werden. Und zwar dort, wo es mir am wichtigsten ist. Deswegen mache ich Dinge nun so gern fertig, damit ich dann mit ihnen fertig bin :)
Und ja: das klappt. Wie es die Dame in einem der letzten Blogposts zu dem Thema gesagt hatte
Ich habe das Gefühl, dass ich mein ganzes Leben besser im Griff hätte, wenn ich doch nur Ordnung halten könnte.
Und das stimmt. Ich bin nun wirklich insgesamt organisierter! Mit allem. Angefangen bei der Erstellung dieses Blogposts, über den Wust in meinem Kopf bis hin zur beruhigenden Erkenntnis, daß ICH nicht mehr so werden muss wie Beate ↓
It's a kind of magic
Mehr praktische Tipps, die eine ganz handfeste Motivation sind, Ordnung zu machen, Licht ins Dunkel zu bringen und Ordnung zu halten? ↓
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