WHAT'S NEW #18 | In eigener Sache

Dienstag, 23. Mai 2023


Schon Dienstag; und kein Nagellackbeitrag. Auch kein Nagellack auf den Fingern. Nicht mal saubere Fingernägel.. Ich könnte jetzt so tun, als wäre das ganz anders; ich könnte einen alten, längst vorbereiteten Beitrag hochziehen und den veröffentlichen oder einen der tausend fotografierten, aber nie gezeigten Make-up-Looks bringen, die in meinen mannigfaltigen Blogordnern warten..


aber dazu habe ich keine Lust, teilweise auch keine Kraft (denn um sich stundenlang mit Photoshop und oberflächlichen Nichtigkeiten wie dem attraktiven Anrichten von Makeup zu beschäftigen braucht man ECHT viel Kraft 'drüber' über dem normalen Niveau - Beautyblogs sind reiner Luxus, in jeder Hinsicht). Aber um NICHTS zu machen, habe ich doch zu viel Elan - deswegen gibt es heute, außer der Reihe, einen WHAT'S NEW-Beitrag, aber KOM-PLETT in eigener Sache. 



It's gonna be a good life

???
Ich frage mich nämlich auch immer bei anderen, die online so plötzlich in der Versenkung verschwinden, was los ist: und wenn sie dann nach Wochen und Monaten wieder auftauchen und es geht ihnen gut - TOP! Dann freue ich mich über den neuen 'content' und den Einblick in ihre analogen Leben, die sie zu sehr abgelenkt hatten von der digitalen Welt und von denen sie dann freudig berichten.

Mehr auf den Magen schlagen mir die, die sich nur in unheilvollen Andeutungen ergehen oder irgendwann auftauchen, um eine lange, meist traurige Erklärung abzugeben, bloß um dann wieder zu verschwinden, oft für immer.. ich kann nicht gut neben dem Abgrund sitzen und dabei zusehen, wie andere in ihm verschwinden. Mein eigener ist schon zu nah an mir dran.

Deswegen bin ich ein Freund von Offenheit: so kann das unheilvolle Orakeln enden und auch ich für mich sehen, was es noch gibt zwischen 


Unfassbar, daß ich noch vor kurzem einen Beitrag gebracht hatte, der den Titel trug WHAT'S NEW ©2023 | the good life! Ich bin etwas abergläubisch, was das angeht, und denke mir immer: wenn ich so dumm bin und LAUT AUSSPRECHE, daß IRGENDWAS gut ist, kann mich das Schicksal hören und schlussfolgern "Ohhhh, was denkt die sich denn? Der werfen wir mal ein paar Knüppel zwischen die Beine!". Deswegen sage ich selten laut, was mir gefällt oder das es mir gut geht, damit es mir nicht wieder weggenommen werden kann. 

Dabei war die echt produktive Phase im Winter 2022/23 schon ungewöhnlich: so viel GESCHAFFT habe ich sonst selten im Leben, das hätte mir zu denken geben sollen.. und deswegen war ich auch so frustriert und unglücklich darüber, wieder zurückgeworfen zu werden auf inaktivere Zeiten.
Und was mache ich dann, wenn es mir nicht gut geht? Erstmal nichts, logo. Mich ausruhen. Ablenken. Irgendwie stabilisieren, halt. 
Und - Achtung, das ist neu - bald wieder Gartenarbeit, sobald ich nur irgend konnte. Und ZUM GLÜCK kann ich jetzt schon wieder, und zwar mehr als gedacht, so daß dieser Beitrag sich mal wieder um unsere Gartengeschichten und -pläne dreht, denn: das ist das, was ich zur Zeit mache(n kann) und wofür ich sehr dankbar bin.



Angepflanzt & ausgesät

#GARTENJAHR 23/24
Bis gestern Abend haben wir erstmal alle großen Arbeiten hinter uns gebracht und dafür echt geackert: ich konnte mich also auch gar nicht mit irgendetwas anderem beschäftigen, angesichts der folgenden To-Do-Liste:

  • zig Schneebeeren-Büsche für neue Hecken und Buschlandschaften gepflanzt (auf einer Brache)
  • dort ebenso eine Sandbirke und eine Schwarzpappel gepflanzt
  • davor eine Auswahl von Wildrosen und eine Felsenbirne gesetzt
  • eine frühblühende Reifweide (bieten Bienen und Hummeln eine erste Nahrungsquelle nach der Winterruhe) ins Beet und Hartriegel ins Unterholz gepflanzt
  • und eine Leerstelle am Zaun mit  einer Insekten- und Vogelnährhecke bepflanzt


Flora Press/BIOSPHOTO/Patrick Glaume: Das Laub der Schwarzpappel steht bei vielen Tieren auf dem Speiseplan

All das, um den Garten tierfreundlich und auch so naturnah wie möglich zu gestalten: ein Grund dafür, was aber gleichzeitig auch das größte Problem dabei ist, ist die große Trockenheit in unserer Region. Wir leben in einem der trockensten Abschnitte Deutschlands, in dem die Veränderungen im Klima sich bereits deutlich im Wetter niederschlagen - und das schon seit Jahren. Da wir auf dem Land und mitten in der Natur leben, fällt uns das auch stärker auf als Stadtmenschen, noch dazu, wenn man selbst gärtnert - und wir haben kein Wasser. Es gibt keines mehr von oben, es gibt kaum noch welches von unten (ohne Quatsch jetzt!) und wenn bereits fest ansässige Bäume aufgrund von Trockenheitsstress leiden oder sogar absterben, kann man sich das Problem vorstellen, was neu gesetzte, teilweise WURZELNACKTE (mein Fehler, nicht aufgepasst beim Bestellen!), kleine Büsche und auch Topfpflanzen haben, die neu in den brandenburgischen Sand gesetzt werden sollen..

sprich: wir schleppen Wasser aus Regentonnen, wir bauen Gießringe, wir mulchen, wir wässern nur nach Plan und nachts - und doch kann es passieren, daß unsere neu angepflanzten Gartenbewohner es nicht schaffen werden. Das setzt der schweren, körperlichen Arbeit noch die Krone auf: das schlechte Gewissen über jeden vergossenen Tropfen Wasser und die Angst, all unsere Bemühungen quasi in Staub aufgehen zu sehen.


Gärtnern

#im Zeichen des Klimawandels
Dabei haben wir extra

  • keine Zierpflanzen, sondern nur Nutzpflanzen (für die Tierwelt, wie die Vogelnährhecke und die Reifweide)
  • nur Wild-Arten (statt z.B. Zuchtrosen)
  • und einheimische, bzw. bereits ansässige und robuste Pflanzen (wie die Schneebeerenbüsche, die Sandbirke, die Schwarzpappel, etc.)
  • die Schatten machen bzw. als Klimaanlage fungieren sollen (den Boden beschattende Büsche und Bäume, dafür keine hübschen, aber durstigen Blumen)
  • und mehrjährige Projekte mit einheimischen Samenmischungen (für eine dauerhafte Wildblumenwiese) gepflanzt


Mähfreier Mai


Außerdem haben wir eine neue Regentonne installiert (jetzt sind 3 von 4 Regenrinnen bereits zur Nutzung umgebaut), damit das goldene Nass nicht in die Kanalisation läuft, sowie den #mähfreiMai ausgerufen. Nur so ist es möglich, daß wir - trotz wochenlanger Trockenheit - draußen ums Haus noch sowas ähnliches wie grünes Gras statt gelber Steppe haben, weil die langen Halme sich selbst etwas Schatten spenden (der eine Streifen Wiese, der aus Versehen gemäht wurde, liegt nämlich gelb und verdörrt darnieder).



Unsere Pläne

#GARTENJAHR 23/24

Trotz aller Bemühungen um das Wohl des großen Ganzen möchte ich aber auch für mich im Kleinen dieses Jahr noch etwas anbauen: Gemüseanbau (mit Verzehrabsichten!) im Frühling und Sommer ist dabei weder klima- noch umweltfreundlich, weil nicht wassersparend, aber wir haben uns nur für ein einziges, verschwenderisches Projekt entschieden: unser Hügelbeet, genannt: der Sarkophag 💀☢ (dazu später mal mehr).

Hügelbeet anlegen


  • Auf diesem puzzeln wir nun stümperhaft an viel zu vielen Kohl-Setzlingen (Brokkoli, Kohlrabi, Wirsing, Blumenkohl), außerdem haben wir noch Gurken, Tomaten, Zucchini und Aubergine dem Tode preisgegeben auf den sonnigen Scheitelpunkt gepflanzt und mit robustem Sellerie umrahmt und harren nun der Dinge, die da kommen mögen (hoffentlich keine Kohlfliegen und andere, angepasste Schädlinge).
  • ins alte Hochbeet habe ich neue Erde eingefüllt, die alten Salate hochgesetzt und neue noch dazu: trockenheitsresistent kann ich das nur machen, indem ich es mit Frühbeetvlies bedecke, das hält die Feuchtigkeit sehr gut im Boden. Außerdem steht es, anders als das Hügelbett #wtf, tagsüber nur stundenweise in der Sonne, so daß die natürlichen Vorgänge in der etwas feuchteren Ecke unseres Gartens mithelfen, die Verdunstung kleiner zu halten.
  • in einem zweiten Hochbeet (so wie hier), was gleich eine Kräutereinfassung mitbringt, möchte ich aber unbedingt wieder Feldsalat, Radieschen und Neuseeländer Spinat aussäen: dafür wird es anders gebaut als ein richtiges Hochbeet, nämlich nur als 'Balkonkasten' auf Stelzen, mit einer Folie als Boden. So kann die Feuchtigkeit quasi gar nicht entweichen, was es zum perfekten Sommerhochbeet macht, weil kein Tropfen Wasser unten wegläuft.
  • Mit den schwierigen Kandidaten, die es im Winter nicht geschafft haben, möchte ich es auch nochmal versuchen (namentlich Mangold, Spinat, Rote Beete, Pak Choi, Winterheckenzwiebel), genauso wie mit Zwiebeln und Porree, nachdem die Kartoffeln aus ihrem Beet raus sind - angeblich soll das ja gut gehen! 


Sommerhochbeet


Wir haben übrigens ebenfalls Ideen gesammelt für einen ironischen Beitrag (der Mitarbeiter meint im Videoformat) zu: Garten - Mythos und Realität? um der ganzen, schönen Instagram-Träumerei von mit Kräutern eingefassten Bauerngärten und Mädchen, die in weißen Kleidern durch die Beete springen, etwas entgegenzusetzen, nämlich unsere gesammelten Erkenntnisse, Frustrationen und Mückenstiche.

Deswegen gibt es hier vorerst weiter das Wühlen in Erde und Dreck unter den Nägeln zu sehen.. bis dahin!


➥Mehr lesen?


2 Kommentare:

  1. Der Mitarbeiter23. Mai 2023 um 16:53

    Ich glaube nicht, dass es das Schicksal auf dich abgesehen hat :-)
    Und finde es auch schwer mitzuerleben, wie andere im Abgrund verschwinden, während man am selbigen steht.
    Aber meine Hand lässt dich nicht los.

    Leider ist es wirklich trocken geworden.
    Ich denke aber, mit unseren Pflanz-Sessions und Fitness-Studio-Ersatz Wasserträgergängen wirklich etwas für die Natur machen zu können. Wo viel im Boden wächst, kann auch viel das Wasser halten. Und Schatten spenden. Garnicht auszudenken, wie die Wessi Nachbarin ohne uns wüten würde.

    Mit dir und der Hoffnung, etwas retten zu können, ist das Buddeln weniger anstrengend und jeder Dorn im Zeh bekommt irgendwie seine Bedeutung.

    Toller Beitrag :-)
    Liest sich echt gut!

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