Sport im Frühling: muss das sein?
Zuallererst mal: alles kann, nichts muss. Wer sich allerdings schon zu Silvester vorgenommen hatte, diesen Sommer gestählt an den Strand zu gehen, für den wird es mit der Umsetzung der hochfliegenden Pläne nun so langsam mal Zeit, um nicht nur von Winter-bauch-speck zu Frühlings-speck-rolle, sondern zu Bikini-Figur zu wechseln..
was es aber - außerhalb des Fegefeuers der Eitelkeiten 😎- sonst noch für gute Gründe gibt, spätestens ab jetzt wieder draußen die Haxen zu schwingen, folgt hier!
- Sport bekämpft Frühjahrsmüdigkeit
....durch das Licht, was ich bei der Bewegung draußen abbekomme! Auch wenn es ein bißchen grau ist oder sogar leise vom Himmel tröpfelt, so schlägt doch keine Innenbeleuchtung der Welt das Tageslicht, was auch noch durch eine Wolkendecke dringt.
"Endlich ist der Frühling wieder da – und wir schleppen uns abgeschlagen und schlaff durch den Tag. Die Frühjahrsmüdigkeit ist keine Einbildung, sondern leider normal. Grund ist die Umstellung der Temperaturen und Lichtverhältnisse, sie verlangen dem Körper ganz schön was ab. (...) Gegen diese jahreszeitlich bedingte Schläfrigkeit hilft es, sich vitaminreich zu ernähren und viel Gemüse und Obst – besonders Bananen, Trauben, Äpfel und Ananas – zu essen. Doch auch früh aufstehen, um über Tag möglichst viel Licht abzubekommen, ist wichtig. Denn dann wird, wie beim Sport, das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet."
aus: Märkische Allgemeine Zeitung vom 11.04.2017
- Sport reguliert den Appetit
Zumindest ich kann das bei mir jedesmal ganz deutlich beobachten: ich bin zum einen niemand, der sich direkt nach dem Sport auf den Kühlschrank stürzt, weil ihm die körperliche Betätigung jetzt so richtig Kohldampf beschert hat, sondern mein Magen fühlt sich noch 1-2h nach jeder Sporteinheit wie zugeschnürt an. Wenn ich also einen Appetitzügler brauche, muss ich eigentlich nur ins Schwitzen kommen und dann kann mich die Schokolade für die nächsten Stunden erstmal ;-)
Außerdem fällt es mir leichter, mich insgesamt gesünder zu ernähren, wenn ich regelmäßig Ausdauersport betreibe: ich esse dann eher herzhafte, vernünftige Sachen und weniger süßen Quatsch, weil ich von einem Snack ja nicht satt werde..so wird mein Essverhalten durch den Sport wieder in die richtige Richtung gelenkt, indem mein Hunger (aka richtige Mahlzeiten) größer und mein Appetit (aka sinnloses Herumgefuttere) kleiner wird.
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Mein Vorschlag: Vollkorn-Buttermilch-Pancakes zum Frühstück |
- Sport stabilisiert die Stimmung
Das Frühling für gute Laune sorgt ist irgendwie klar. Aber das ich selbst im April, April, der macht was er will besser gestimmt wieder reinkomme als ich rausgegangen bin, liegt nicht an den Temperaturen oder der körperlichen Ertüchtigung, sondern schlicht und einfach an den Farben der erwachenden Natur... Die blühenden Blumen und die grünen Blätter leuchten einem auch unter dicken Regentropfen noch entgegen und ich nutze diese Zeit meiner Sporteinheit, um mich so richtig zu entspannen. Ich bin draußen unterwegs, aber muss nirgendwohin, nichts und niemand hetzt mich und ich kann ganz in Ruhe meine Umgebung genießen.
(Nordic) Walking statt Joggen
Niemand muss sich dazu zwingen, sofort eine halbe Stunde im Höchsttempo durch den Wald zu jagen: für Anfänger wäre das auch mehr als ungesund. Ich empfehle jedem, der bisher an Ausdauersport nicht herangekommen ist, es mal mit Walking zu versuchen: die Vorteile liegen auf der Hand
- man kann es überall betreiben, auch direkt vor der eigenen Haustür (wenn die nicht direkt an der Autobahn liegt) → lange Anfahrtswege und Ausreden fallen schon mal weg
- man braucht keine spezielle Ausrüstung, ja nicht mal einen Sport-BH dafür 😆 die alte Schlumperjogginghose und irgendwelche bequemen Schuhe reichen für den Einstieg absolut aus
- die Belastung ist eher niedrig und läßt sich auch ohne Pulsmesser gut steuern: wer sich nebenher noch ohne Kreislaufkollaps locker unterhalten kann, ist nicht zu schnell unterwegs
- außerdem sorgt das "laufen ohne schnaufen" dafür, daß der Spaß an der Sache und die Motivation nicht zu schnell wieder flöten geht: wer wenig Gefahr läuft, sich gleich bei der ersten Trainingseinheit zu verletzen oder einen Herzkasper zu erleiden, wird eher am Ball bleiben
Die ambitionierte Variante des Walkens ist dann das Nordic Walken mit Stöcken: die müßten dafür angeschafft werden.. ich kann aber versichern, daß meine Laub-Picker von keinem namenhaften Sportartikelhersteller sind, somit sehr billig waren und es trotzdem sehr gut tun #waren im Sonderangebot #im Supermarkt #glaube ich
Was die Technik angeht, kann ich auch jeden beruhigen: das einzig Komplizierte an der Nummer ist, all die seltsamen Ratschläge von Trainern zu überhören, die bestimmt in sportlichen Fragen geschult sind, aber keine Ahnung haben, wie man Dinge leicht verständlich rüberbringt.
Ich habe das Ganze in 2 Minuten gelernt: der Trick ist einfach nur, sich die Schlaufen der Stöcke (wie auf dem Beipackzettel vermerkt) um die Handgelenke zu legen und dann loszulaufen, so wie ihr auch ganz normal laufen würdet, also mit normal großen Schritten und mit locker schwingenden Armen.. ohne die Handgriffe anzufassen. Ihr schleift die Stöcke einfach nur mit, mindestens ein paar 100 m, bis ihr euch an das Schleifen gewöhnt habt. DAS machen die Stöcke nämlich den größten Teil der Zeit, leicht unmotiviert (okay, das sieht nur so aus) hinter euch herzuschaben und die Nachbarschaft mit ihren Kratzgeräuschen aufzuschrecken. Der Stockeinsatz selbst ist die kürzeste Phase des Bewegungsablaufs, nämlich dann, wenn ihr die Handgriffe kurz umfasst, sobald der jeweilige Arm nach vorne schwingt, zupackt, euch mithilfe des Stockeinsatzes nach vorne abstoßt und den Handgriff sofort wieder loslasst.
Schaut euch das einfach mal in diesem (zum Glück tonlosen) Video an:
- Video zu "Walking: der ideale Einsteigersport" (Apotheken Umschau)
- Nordic Walking: Technik (Apotheken Umschau)
- Nordic Walking: die häufigsten Fehler (t-online)
- Welche Schuhe fürs Nordic Walking?
Es bleiben noch ca. 4 bis 6 Wochen, bis es potentiell zu warm wird, um draußen zu jeder Tageszeit locker Sport zu machen, also noch ca. 1 Monat, bis das Wetter plötzlich schwül und die Luft so dick ist, daß man sie schneiden könnte! Wer Ambitionen hegt, noch in diesem Jahr so richtig in den Sport reinzukommen, ohne daran zugrundezugehen, der sollte seine Nase am besten ab JETZT in die noch kühle April-Luft raushalten: im Moment wären nämlich die einzigen Unannehmlichkeiten, die ihr dabei aushalten müßtet die neugierigen Blicke der eifrigen Rentner, die bereits zuhauf in ihren Gärten gärtnern. Also los: die Zeit läuft!
Picture credit: support the artists!
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