Außer: "Sonnencreme vom vorvorletzten Jahr geht nicht mehr" (ein leichter Sonnenbrand beweist das) und: unsere Sommer-Bettwäsche von tchibo ist echt top ("selten so kuschelig geschlafen") ging mir noch so einiges in den letzten Wochen durch den Kopf...
Der Makeupjunkie
Deswegen befinde ich mich nun plötzlich in der seltsamen Lage, mir nach wie vor noch gern Videos wie dieses anzusehen, dabei aber gleichzeitig ein angenehmes Grausen zu empfinden, wenn ich mir vorstellen müßte, an Frühlingsrollinas Stelle zu sein und mit all dem neuen Kram umgehen zu müßen.. und dann wird mir bewußt, daß ich solche Einkäufe noch gern konsumiere, aber nur aus sicherer Entfernung. Es ist wie 'shopping light', da ich mir nur ansehe, was ich eh nicht kaufen wollte - ich lasse mich davon nur unterhalten. Und das finde ich nach wie vor unterhaltsam!
Beim Anschauen der bunten Parade an Neuigkeiten kam mir aber auch der Gedanke, daß all das ganze Makeup-Thema nur solange bunt und aufregend bleibt, wenn eben immer Neues hinzugekauft wird, ganz so, als würde der Schwung der interessanten Neuheiten auch die bestehende Sammlung im Hintergrund und in den Schränken mitreißen, selbst wenn die alten Sachen gar nicht mehr unter das Prädikat 'neu & innovativ' fallen.. so, als würden sich die alten Kandidaten mit im Glanz der schönen Neuheiten sonnen.
Da ich aber nun schon eine ganze Weile keinen Drang mehr danach verspürt habe, meiner Sammlung etwas Neues hinzuzufügen, kann ich sagen, daß sich all die bestehenden Sachen plötzlich nicht mehr wie etwas Aufregendes oder mich aufputschend Motivierendes anfühlen, sondern eher wie ein lange bestehendes Möbelstück - oder wie (m)eine Buntstiftsammlung, die ich zu Kindertagen von 0-18 besaß, in all den Jahren nie aufbrauchte, ihr nie etwas hinzufügte und nur herausnahm, wenn ich wirklich Bedarf an ihr hatte - aber sie waren immer da, an ihrer Stelle in meinem Bastelschrank und im Hintergrund meines Kopfes, wo sie geduldig auf ihren Einsatz warteten, gleichsam wie ein sanftes Ruhekissen.
von allem alles und von jedem zuviel |
Gleichzeitig wächst meine Sammlung in meiner Wahrnehmung immer mehr an, sobald ich deren Aufbewahrungsbereich öffne - was ja aber gar nicht sein kann, da ich ihr ja eben NICHTS MEHR hinzufüge. Als ich aber die erwähnte Sommersammlung in die Badschubladen einsortierte, erschlug mich die Fülle an Rougetönen fast und ich lamentierte: "Das geht nicht, das ist zu viel..." und der Mitarbeiter fiel sofort mit ein: "DAS ist neu. SOWAS hättest du früher nie gesagt!"
summer makeup |
Und er hatte recht. Vielleicht hat sich meine Einstellung zu Makeup letztlich doch verändert; oder aber, um genau zu sein, nur wieder zu ihrem Ursprung zurückentwickelt. Früher war ich nämlich sehr gern ungeschminkt unterwegs und habe auch erst spät mit jeglichen Aufrüschungsmaßnahmen, die über gelegentlich Nagellack oder Lippenpflege hinausgingen, angefangen. Mein Freund sagte mir damals, als ich gerade erst damit anfing, mich zu schminken, daß Makeup mir stehen würde und ich es gut tragen könnte, aber eher nur 'occasionnellement', also bei Gelegenheit bzw zu bestimmten Anläßen. Und so haben die Frauen in meinem Haushalt das auch immer gehalten: zu bestimmten Anläßen machten wir uns (etwas) hübsch. Und dahin falle ich wohl gerade einfach nur zurück.
Von allem weniger
von allem alles benutzen, aber von allem weniger auftragen.
(nicht) alle meine knalligen Lippenstifte |
- Lust auf Schminke, aber nicht darauf, darunter zu schwitzen und angemalt zu wirken? → Mach alles wie immer, aber nimm von der Menge her weniger Foundation, Rouge und Lippenstift als sonst.
- Nur zart die eigenen Züge betonen, aber nicht so, daß jeder sieht, daß Du geschminkt bist? → Ein Hauch Mascara auf die Wimpernspitzen und minimal die Brauen nachziehen.
- Etwas frischer wirken, aber eher unmerklich? → Gerade so viel Farbe auftragen, daß du denkst, du kannst es im Spiegel kaum sehen: dein Gegenüber wird es aber doch bemerken, ohne sagen zu können, ob das nun echt oder aufgemalt ist.
Haarpflege
Meine Haare, mein schönster Schmuck und doch vernachlässigt. Ich habe sie zwar seit der intensiven Beschäftigung und dem Projekt NIXENHAAR wieder sehr viel länger und auch gesund wachsen lassen können, aber so richtig hinterher kam ich mit der Instandhaltung dann doch nicht. Und warum? WEIL ICH SIE NICHT GEPLANT HATTE! Alle Erkenntnisse über
(...) nach genau SO VIELEN Monaten (= 6 Monate) muss ich also fortan meine Friseurbesuche zum Spitzenschneiden einplanen, denn 12 bzw aktuell 14 Monaten sind definitiv zu lang als Pause.
Olaplex-Behandlung |
Nagellack
Als ich meine Lacksammlung auf Nagelfächer pinselte, um sie zu katalogisieren, entdeckte ich, das ich ca. 4-6x die gleiche Farbe besitze, nur von unterschiedlichen Firmen...ich bin beständig in meinem Geschmack! Nach dieser stundenlangen Aktion war ich also nicht nur vor Schmerz gramgebeugt (mein Rücken! Ich fühlte mich wie der Glöckner von Nagel-Dame...) sondern euch wegen dieser bestürzenden, neuen Erkenntnis: WIE sollte ich vor mir selbst so oft die gleiche Farbe rechtfertigen!?
meine Schätzchen von Gelb nach Pink 2013 |
die WAHRHEIT war schon damals korallfarben |
Braucht man mehrmals die gleiche Farbe? Nein. Will man sie? Ja. Warum ist das so? Ich hab keine Ahnung!
5h später... |
die bläulichen |
Nichts ist zu Ende
Denn vielleicht findet er ja die perfekten short-cuts (Abkürzungen) und Zeitsparlösungen, mit denen wir den Haushalt ganz einfach in Schuss bringen und dann das Internet von hinten aufrollen können - und viel Geld scheffeln, ich meine: ein MANN, der den Haushalt allein schmeißt *uhhhh* und dann noch seine cleveren Tricks preisgibt, um das Ganze so schnell wie möglich hinter sich zu bringen: das könnte was einbringen! Passend dazu nennt er meine Quick-fix-tipps (Schnellprogramme) auch nicht 'swish & swirl' sondern Wisch and Wörl.. das schreit nach einer Patentanmeldung für einen Markennamen!
Ich habe fürs erste meine Putz- und Räumanweisungen (bzw. eher Wünsche, was weg soll und immer erledigt werden muss, weil es mich am meisten stresst) in jedem Raum mit einem Post-it an eine Tür gepinnt und kann ab jetzt die Füße hochlegen und ihn machen lassen. Es war nämlich so weit gekommen, daß meine eigenen Ansprüche mich dermaßen fertig gemacht bzw verspannt haben, daß wir hier mal Arbeitsumverteilung eingeleitet haben, um mich davon wegzukriegen.
Denn ihr wisst: wir haben früher auch geräumt und geputzt, aber mehr so unstrukturiert, irgendwie, irgendwo, irgendwann.. und auch nicht so gut und gründlich wie heute. Jetzt aber gefällt mir das Ergebnis aus Ordnung und Sauberkeit so viel besser als früher, daß ich es immer so haben muss. Ich ertrage den Anblick von Klamotten, die herumliegen, Kleinkram, der rumfliegt und Staub, der auf Oberflächen chillt, nicht mehr so gut wie früher, was auch bedeutet: der verbesserte Zustand muss stets und ständig instand gehalten werden. Und ich kann den Entschluss meiner Schwester, eine Putzfrau zu engagieren, um ihr mit dem 5-Personen-Haushalt zu helfen, plötzlich sehr gut nachvollziehen!!
Ich will das Ergebnis, aber der Weg dahin stresst mich! Dabei haben wir uns schon Abkürzungen, Aufgaben-Zusammenlegung und Vereinfachungen überlegt - aber so richtig drin ist das noch nicht, wir sind noch in der Erprobungsphase, was für mich heißt: es ist alles IN meinem Kopf, da ich das alles plane. Und davon brauchte ich mal Urlaub, was der Mitarbeiter zum Anlass genommen hat, seinen Urlaub dafür zu nutzen, um das Putz-Zepter an sich zu reißen.. und bisher läuft es. 💪🧹
Noch können wir allerdings keine besseren Tipps anbieten als:
- mach es gleich.
- es stets und ständig zu machen ist weniger nervenaufreibend, als es einmal und dann lange machen zu müßen.
- Ordnung zu erhalten ist leichter, als sie herzustellen.
- schmeiß den überflüssigen Kram weg.
- lass nix herumliegen, nix, einfach gaaar nix, was wiederum bedeutet: ↓
- MACH ES GLEICH ordentlich.
Ich weiß, es gibt keine Erlösung, es kommt alles einfach immer wieder und wieder und wieder...
Sommer
Wenn wir dieses Jahr nicht zum Sommer kommen, laden wir ihn zu uns nach Hause ein! Und genauso soll das auch weitergehen: ich habe vor, mir vom Mitarbeiter einmal sommerlich die Haare strähnen zu lassen, um künstlich zu erreichen, was mir sonst immer die Sommersonne in Kombination mit Meerwasser und Strandaufenthalt auf meine naturblonden Haare zaubert. Letztes Jahr war das sehr schön zu sehen, wie ein paar Tage Ostseestrand für (m)einen Sommerhaar-Look ausgereicht haben:
Mai 2023 |
August 2023 |
da wir dieses Jahr aber unsere Ferien auf Balkonien und in Gartonien verbracht haben, bleibt dieser natürliche Aufhelleffekt aus: und wir müßen uns an die künstliche Sonne aus der Haarfärbepackung halten. Das hat der Mitarbeiter für ein paar Stirnsträhnen aber schon im Sommerurlaub 2021 mal erstklassig hinbekommen, wir sind also guter Dinge, daß er das dieses Mal - mit detaillierter Anleitung und Friseurbedarfs-Material ausstaffiert - mindestens genauso gut hinkriegt.
Außerdem plane ich, unserer beider Tages-Planungen zu vereinheitlichen und so unseren Urlaub gefühlt zu verlängern: beim Einkaufen von Gläsern zum Marmelade einkochen (ebenfalls eine klasse Sommer-Aktivität) fielen mir zwei Bücher mit to do-Listen für jeweils 80 Tage in die Hände, die gleich noch Sticker dabeihatten, um auch Schönes mit in den Alltag einzuplanen.
blö: seins - rosa: meins |
Für 'nach dem Urlaub' wollen wir unsere Tagespläne nun immer abgleichen und die guten Sachen, die wir uns vornehmen, gleich von vorneherein mit einschreiben, ich denke da an..
- noch mehr Sommermarmeladen einkochen und Brombeerkuchen backen
- bunte Nägel lackieren
- ins Freibad fahren (zum Feierabendsplash und immer morgens am Sonnabend)
- Eisbecher am See essen
- zum Grillabend gehen
- auf dem Balkon liegen und in den Sternenhimmel kucken
- und: noch mehr Boot fahren (denn wir haben endlich eins!!)
Alles, was sagt: so ist der Sommer!
Toller Artikel und wirklich hübsche Bilder :)
AntwortenLöschenDu hast den scheinbar übergroßen Nagellack Gegner überstanden :D
Ich erlebe das gerne mit dir. Danke