Do more of what makes you happy

Dienstag, 25. Februar 2020





Das sollte ich wahrscheinlich Frühlingsrolina sagen...  es tut es mir in der Seele weh zu sehen, wie sich nette Mädel wie sie in ihren eigenen(!) Videos winden vor Scham, einfach nur, weil sie eingekauft haben. Es bedrückt mich, sie so zu sehen. Vielleicht auch, weil mich das an mich selbst erinnert. Ich kämpfe zwar weniger mit Shopping-und Schmink-Scham, aber ich kenne es, dieses Gefühl, so richtige Manschetten zu haben, in meinen eigenen Videos ganz ich selbst zu sein....ja, das kenne ich. 

Mittlerweile habe ich aber auch dazu eine ganz andere Einstellung gewonnen, wahrscheinlich aus einer Mischung aus Abstand und persönlicher Entwicklung und Erweckungserlebnis heraus..

Ich will mir nicht mehr selbst Steine in den Weg legen. Ich will nicht mehr in meinen eigenen Videos nicht locker lassen können, weil ich mich 'unter Beobachtung' scheue, alles so zu machen, wie ICH es für richtig halte oder weil ich mich nicht so richtig über neuen Schminki-Kram freuen kann, weil ich Angst vor Abwertung von außen habe. Ich möchte mir meine unschuldige Freude - WORÜBER AUCH IMMER - nicht mehr kaputt machen (oder lassen). Denn dieses halbherzige 'machen ohne es wirklich zu leben' sorgt ja erst dafür, daß ich eher unschöne Gefühle für meine (eigenen!) Videoprojekte entwickle - und auch dafür, daß ich somit, alles in allem, meine Zeit verschwende.

Doch in letzter Zeit fühle ich mich, wie gesagt, anders.. heute Nacht habe ich geträumt, nur einen Satz:

mach es, wenn du willst.... Aber mach es aus Freude, nicht aus Angst.

Dabei ging es gar nicht um mich und es ging auch nicht um sowas Triviales wie Social Media o.ä., es ging um die Herangehensweise an alles. Und auch wenn ich die Königin des vorsichtigen Vermeidens bin, so habe ich in letzter Zeit öfter an Kelly Gooch gedacht, die mal in einem ihrer Videos gesagt hatte: "Als ich hier mit YouTube anfing wußte ich, es musste "all in" sein, um Erfolg zu haben."

Und auch wenn ich nicht vorhabe (oder vorhatte), in dem Bereich professionell zu agieren, so trifft ihre Aussage doch auch auf mich zu.. wenn ich etwas will, muss ich es auch wirklich machen - und nicht es gleichzeitig dabei doch wieder halbherzig lassen.

Konkret hieße das für mich wahrscheinlich: machen und dabei lachen - das ist nicht nur, was ich mir jetzt aktiv vornehme, das ist auch die unterschwellige Einstellung, die schon die ganzen letzten Wochen aus meinem Unterbewußtsein durchscheint - und die mir überhaupt wieder mehr Lust auf das Thema gemacht hat, anstatt es einfach ganz sein zu lassen, wie ich es noch Ende 2019 vorausgesagt hatte.




Innerer Frieden kommt leise und langsam


Mittlerweile habe ich - fühlbar - eine ganz andere Einstellung dazu gewonnen.. ich fühle mich ziemlich frei und ich habe überhaupt gar keinen Druck mehr. Wahrscheinlich auch, weil das eine freie Entscheidung von mir war; ich konnte mir schon immer ziemlich gut vorstellen, was ich alles machen müsste, um etwas mehr Abonnenten zu gewinnen und kommerziellen Erfolg zu haben (normenkonformere Inhalte, kürzere Intros, besserer Hintergrund, aktive Zuschauerbindung = Umgarnen, Bestechen, emotional erpressen), habe mich aber immer aktiv dagegen entschieden. Es war noch nie mein Wunschtraum, das alles hier professionell zu machen; nicht in der Form, wie das Gewerbe nun mal angelegt ist, als Ein-Mann-Unternehmen.

Aber es gibt auch Mädels, die das vielleicht wollen, den kommerziellen Erfolg auf YouTube und die deswegen so angespannt sind - oder aber, die in gewisser Art und Weise auch erfolgreich sein müssen, um dadurch die neu aufgebaute Selbständigkeit unterstützen (wie Shenja, welcher der Aufwand in Relation zum Nutzen mittlerweile aber als zu hoch erscheint).  Auch wenn ich mit diesen Mädels überhaupt nichts direkt zu tun habe, denke ich jedes Mal, wenn sie von ihren Plänen und Sorgen erzählen "oh, das könntest du machen oder das könntest du versuchen.." - obwohl ich weiß, dass mich das nichts angeht; und dass niemand ungefragte Ratschläge haben will, denn das sind auch Schläge.

Außerdem ist dieser "Erfolg" auf YouTube eh von undurchsichtigen Algorithmen abhängig, aber dann auch zu einem großen Teil von einer noch schwerer einzuschätzenden Komponente: dem Menschen. Es ist der Zuschauer, jeder einzelne, der beim Klick auf ein Video denkt: 'oh ja', oder 'oh ne.' Und da kann sowas Banales wie die Klangfarbe der Stimme den Ausschlag geben: ich habe  nämlich schon oft in Kommentarspalten gelesen, daß Leute Videos hauptsächlich zum Entspannen oder Einschlafen hören; da geht es also gar nicht so sehr um Inhalte. Was dazu führt, daß gehaltvolle Videos wie die von Shenja untergehen, weil es an Äußerlichkeiten hakt und jemand wie z.B. Janine Conrad viel besser angeklickte Videos macht, die aber viel weniger bilden. 





Versteht mich nicht falsch, ich finde Janine super nett und sehr hübsch, aber ich unterstelle auch, das viel von ihrem Erfolg eben genau damit zusammenhängt: nichts von dem, was sie da macht, ist revolutionär oder wird nicht schon von Tausend anderen genau so gemacht, nein - das ist eher Shenjas Metier und ihr Alleinstellungsmerkmal - sondern das es ganz banale Gründe sind, warum sich Leute für sie begeistern. Weil sie eine tolle Haut hat. Und eine angenehm Sprech-Stimme. Und das schlägt anscheinend die harten Fakten, die Shenja liefert. Es ist egal, was Shenja zu sagen hat und auch, daß sie interessanter rüberkommt und viel weniger schlaftablettig wirkt als Janine; Schein schlägt nach wie vor das Sein.





Fake = Fame



Was auch schön daran zu sehen ist, daß Authentizität nach wie vor immer noch nicht so gut ankommt wie gedacht - und gewünscht! Denn obwohl alle immer den Wunsch nach Veränderung beteuern, ist nach wie vor kein Ende des "Fake = Fame" in Sicht. Es bringt aber auch nach wie vor anscheinend mehr ein, 'fake' zu sein... ich habe das erst kürzlich wieder anhand eines Videos einer YouTuberin mit einer kleinen Abonnentenzahl gesehen. LikeADaisyInSpring arbeitet dankenswerterweise mit einer entlarvenden, sprich natürlichen Belichtung, die so manche erschreckende Realität entlarvt...


 


von weitem aber, als sie fertig war mit dem Desaster-Makeup, sah ihre Haut ganz normal, nein, GUT aus! Mir sind fast die Augen rausgefallen bei dieser Erkenntnis, daß es also sein kann das ALLE, die auf YouTube aus der Entfernung toll und makellos aussehen, von Nahem betrachtet das krustige und stümperhafte Anfänger-Makeup des Grauens haben - und sich doch als große Beauty-Gurus feiern lassen??




Müßten nicht stattdessen nach so einem schonungslos ehrlichen Video wie von LikeADaisyInSpring ihre Abonnentenzahlen sprunghaft ansteigen - denn sie bietet sie ja an, die viel geforderte Ehrlichkeit - anstelle von weiterem Zuwachs bei Leuten wie z.B. Tati, die mit ihrer weichgespülten Stimme alle einlullt (bis in den Tiefschlaf), dabei aber so weichgezeichnet wirkt, daß auch ein Männer-Makeup an ihr noch göttlich aussehen würde??

Wenn alle ihren Worten Taten folgen ließen, dann müssten diese kleinen Kanäle mit den echten Bildern gefeiert werden. Stattdessen aber wird weiterhin das Unechte hochgehypt. Und die kleineren Kanäle, die sie tatsächlich bieten, die nackte Wahrheit oder die wirklich wertvolle Informationen liefern, die einem z.B. den Weg aus der Haut-Krise zeigen könnten statt einem immer nur weitere Scheinlösungen zu verkaufen, ja.... die bekommen keinen Aufwind. Die verschwinden nach und nach in der Versenkung; ungesehen oder weil sie aufgeben.


✽✽✽


All diese Entwicklungen verfolge ich schon seit Jahren, seitdem ich angefangen habe, in die Internetblase einzutauchen, in dieses Social Media Universum mit seinen ganz eigenen Mechanismen.. aber ich bin immer nur ein Tourist geblieben. Ich habe mich nie als Teil des Ganzen gefühlt oder gar heimisch, was mir andererseits erlaubt hat, all das aus einer gewissen Distanz zu beobachten. Und ich habe schnell verstanden: selbst wenn all das was nötig ist, getan wird, bedeutet das nicht automatisch Erfolg. Auch wenn die Inhalte angepasst werden, der richtige Hintergrund gekauft, die richtige Einstellung gegenüber den Zuschauern und die innerlich kriecherische dienende Haltung eingenommen und die richtigen Upload-Frequenzen eingehalten werden, selbst dann bedeutet das nicht unbedingt Erfolg. Dann hätte ich mich eingequetscht und eingezwängt - und das für nichts und wieder nichts.

...Und doch denke ich jedesmal, wenn ich so etwas wie von Shenja lese oder von Alina, daß ich ihnen so gern helfen wollte. Ich weiß, es heißt: "Wenn du jemandem hilfst, hilfst du ihm, zu erwachen". Aber niemand will Wahrheiten hören, die er nicht selbst für sich entdeckt hat. Also muss ich mir auf die Zunge beißen und einfach nur froh sein, daß ich mich nie davon habe verschlingen lassen. 





2 Kommentare:

  1. Genau diese Einstellung ist wichtig. Tue das was dir Freude bereitet. Oder das wohin es dich zieht. Ich weiß nicht ob es wichtig ist, dabei zu lachen. Aber ich weiß das es wichtig ist, das zu tun, wo es dich hinzieht. Egal ob du dabei lachen, weinen oder einfach nur sein wirst.

    Wie du geschrieben hast, man kann sich verbiegen, und schreiben und vielen Leuten das geben, was sie vermeindlich, wollen. Das garantiert keinen Erfolg. Denn wer oben auf dem Wasser schwimmt, sieht nicht, wie jemand unter Wasser taucht. Dazu muss man es auch wollen. Hinter die Kulissen gucken. Die wahre Information wollen. Und nicht das eine sagen, und sich dann auf eine schöne Stimme konzentrieren.
    Wirklich wahrer Post. :-)

    AntwortenLöschen

ACHTUNG: Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z.B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google

Kommentare, die Werbung oder Links mit der klaren Absicht zur Werbung enthalten, werden vor Veröffentlichung aussortiert und ohne Ankündigung gelöscht.

Back to Top